1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Klötzer wollen keine triste Mauer

Gedicht Klötzer wollen keine triste Mauer

Viele Klötzer können sich nicht mit der grauen Mauer an der Kita Spatzennest anfreunden. Wilfried Schielke widmet ihr nun ein Gedicht.

Von Siegmar Riedel 11.10.2017, 21:00

Klötze l „Die Mauer muss weg!“, riefen viele Menschen in der Zeit der Wende. Jetzt, fast 28 Jahre danach, steht in Klötze wieder eine Mauer in der Kritik. Dieses Mal geht es nicht um eine unmenschliche Grenze und auch nicht um die Beseitigung einer Mauer, sondern um ihr Aussehen. Gemeint ist die graue Betonmauer als Gestaltungselement am neuen Spielplatz neben der Kita Spatzennest. Vom Stadtrat beschlossen, aber von einigen Bewohnern als hässlich empfunden. Der dichtende Arzt Dr. Wilfried Schielke drückt seine Meinung dazu in einem Gedicht aus.

Gedanken zur Mauer

Menschenkinder lieben Farben

Rote, Gelbe, Grün und Blau,

doch die grausamste der Farben

ist für Kinder kaltes Grau

Wenn zur dunklen Jahreszeit

Menschen nach dem Lichte darben,

schlägt ein trübes dunkles Grau

jeder Seele Narben!

Grau steht für Novembertag,

Regen, Sturm und Kühle

und ein kalter Nebeltag

killt selbst Glücksgefühle!

Fahre ich in Richtung Stadt

und ich seh die Mauer

füllt ihr einfallsloses Grau

tief mein Herz mit Trauer!

Malerfreunde ließen jetzt verlauten:

Grau steht keinem Kinde gut

oder will sich jemand outen,

dem zu Farben fehlt der Mut?

P.S. (nach Begrünung):

Der Begrünung galt mein Hoffen!

Grün der Hoffnung kaum zu sehen!

Grausam hat sich grau verdoppelt!

Kann die Welt nicht mehr verstehen!