Protest Video: Aggression gegen die Polizei bei Corona-Demo - mehrere Tausend Menschen protestieren in Magdeburg
Mehrere Tausend Menschen protestieren in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gegen die Corona-Politik und einen befürchteten Impfzwang. Dabei kam es immer wieder zu Rangeleien mit der Polizei.

Magdeburg - Mehrere Tausend Menschen haben am 8. Januar 2022 an mehreren Orten in Magdeburg gegen die Corona- und Impfpolitik demonstriert. Zu den Rednern zählten auch Corona-Skeptiker wie der Arzt und Homöopath Rolf Kron, gegen den derzeit wegen gefälschter Atteste ermittelt wird.
Insgesamt vier angemeldeten versammlungsrechtliche Aktionen habe es laut Polizeiangaben in Magdeburg gegeben. Drei davon waren von der Versammlungsbehörde ortsfest beschränkt worden, eine weitere bewegte sich in Form eines Auto-Korsos am Vormittag mit etwa 50 Fahrzeugen störungsfrei durch die Innenstadt. Zwei weitere Versammlungen fanden zwischen 12 Uhr und 14 Uhr im Bereich des Domplatzes statt.
Eine Kundgebung am Friedensplatz in der Lothar-Kreyssig-Straße (nähe Domplatz) ist friedlich verlaufen, ebenso eine Kundgebung am Ulrichplatz. Auf dem Alten Markt hingegen kam es zu Rangeleien mit der Polizei.
Rund 1500 Demonstranten hatten sich auf dem Alten Markt in der Magdeburger Innenstadt versammelt, um ihren Widerstand gegen die Corona-Politik kundzutun. Bei Erreichen einer Teilnehmerzahl von 1500 sei aus Hygieneschutzgründen ein weiterer Zulauf unterbunden worden, erklärt ein Polizeisprecher. Die Beamten sperrten hierfür die Zugänge zum Alten Markt weitgehend ab. Lediglich vom Breiten Weg und von der Hartstraße kommend, wurde zunächst Zugang gewährt.

Als sich gegen 14.30 Uhr die Protestler für einen Demonstrationszug in Bewegung setzen wollten, forderten sie lautstark die Öffnung der Absperrungen. Obgleich von der Bühne immer wieder um ein friedliches und gewaltfreies Miteinander gebeten wurde, kam es zunehmend zu Rangeleien bei denen die Polizeibeamten auch Pfefferspray einsetzten. Einige Demonstranten versuchten die Polizeiblockade zu durchbrechen.
Letztlich öffneten die Beamten weitgehend die Absperrungen, woraufhin sich die Menschenmenge gegen 15.30 Uhr in Richtung Breiter Weg/Nordabschnitt in Bewegung setzte. Zu den Demonstranten auf dem Alten Markt gesellten sich im Zuge dessen auch Protestler vom Friedensplatz und Ulrichplatz, wo ebenfalls eine Kundgebung stattfand. Der Demonstrationszug wuchs in seiner Spitze auf mehrere Tausend Menschen an. Die Polizei beziffert die Teilnehmerzahl mit etwa 5000 Personen.
Die Stimmung gegen die Polizei heizte sich dabei zunehmend auf. Vereinzelt versuchten Demonstranten gegen die Polizei vorzugehen. Das Gros der Menschen protestierte jedoch friedlich.
Der Demonstrationszug bewegte sich über die Otto-von-Guericke-Straße zum Hasselbachplatz und am Schleinufer wieder zurück in Richtung Innenstadt. Obgleich die Polizei mehrmals forderte, die Versammlung aufzulösen, da sie nicht angemeldet sei und gegen das Versammlungsgesetz verstoße, lief der Zug unbeirrt weiter. Es folgte ein Katz- und Mausspiel zwischen Demonstranten und Polizei, das bis in die Abendstunden anhielt.
Final kesselte die Polizei eine Gruppe von mehreren Hundert Demonstranten ein und nahm deren Personalien auf. Es wurden Identitäten in dreistelliger Höhe festgestellt und entsprechende Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Zudem werde die Einleitung weiterer Verfahren geprüft, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte. Im Rahmen des Einsatzes seien eine Polizistin und ein Polizist leicht verletzt worden. Ob es auch verletzte auf Seiten der Demonstranten gibt, ist derzeit nicht bekannt.