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  7. Baustelle für Magdeburg: Aufwertung der Halberstädter Straße für Einkaufen, Leben, Freizeit

Bauen und Verkehr Das sind die Pläne für die Halberstädter Straße in Magdeburg

Es gibt Pläne zur Aufwertung der Halberstädter Straße in Magdeburg. Die Verweilqualität soll erhöht werden. Was geplant ist und welche Hinweise Bürger zu den Entwürfen haben.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 11.10.2023, 12:52
Blick auf die Halberstädter Straße in Magdeburg-Sudenburg.
Blick auf die Halberstädter Straße in Magdeburg-Sudenburg. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Die Halberstädter Straße ist das pulsierende Geschäftszentrum von Sudenburg. Hier finden sich verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und andere Dienstleister.

Doch die einst prunkvolle Geschäftsstraße im Süden von Magdeburg hat in den vergangenen Jahren an Ausstrahlung verloren. Anwohner äußerten in der Vergangenheit bereits ihre Sorgen zur Entwicklung.

Statt vielfältiger Fachgeschäfte dominierten zunehmend Imbisse, Friseure, Kosmetikstudios, An- und Verkauf, Spätshops oder Shisha-Bars, so die Wahrnehmung.

Ob die Pläne, die nun zur Aufwertung der Freiräume entlang der Halberstädter Straße vorgestellt wurden am Geschäftsmix etwas ändern können, bleibt abzuwarten. Das ist aber auch gar nicht ihr primärer Anspruch. Vielmehr geht es darum, die Aufenthaltsqualität an der „Halber“ merklich zu erhöhen.

So könnte es aussehen: Größere und neu bepflanzte Grüninseln  mit  zusätzlichen Sitzbänken.
So könnte es aussehen: Größere und neu bepflanzte Grüninseln mit zusätzlichen Sitzbänken.
Visualisierung: SGW-Ingenieurgesellschaft Magdeburg

Eine erste Vorplanung wurde am Montagabend bei einer Bürgerversammlung der IG Sudenburg in der Feuerwache präsentiert und zur Debatte gestellt. Was soll erreicht werden?

Parkplätze unberührt

„Hauptaugenmerk liegt auf der Beschaffung von mehr Grün. Die bestehenden Baumscheiben sind defekt, zu klein und sehen einfach nicht gut aus“, sagte Tilo Steffens vom zuständigen Planungsbüro SGW-Ingenieurgesellschaft Magdeburg.

So sollen sämtliche Grüninseln zwischen Hellestraße und Braunlager Straße erweitert und neu bepflanzt werden. Mindestens ein Drittel mehr Grün soll dies ergeben. Aktuell sind es circa 1700 Quadratmeter, rund 950 Quadratmeter könnten dazukommen, sagte Steffens der Volksstimme.

Die Baumscheiben sollen neu bepflanzt und vergrößert werden.
Die Baumscheiben sollen neu bepflanzt und vergrößert werden.
Foto: Konstantin Kraft

Ergänzend sollen neue Sitzbänke aufgestellt werden. „17 Standorte mehr als jetzt“, so der Planer. Die alten Abfallbehälter sollen verschwinden und durch neue ersetzt werden.

Darüber hinaus könnten – Stand jetzt – 92 neue Fahrradanlehnbügel installiert werden. Damit nicht genug: „Wir haben vier Stellen für Kunstobjekte ausgewiesen.“

Ein weiterer Eindruck von der möglichen Gestaltung der Halberstädter Straße.
Ein weiterer Eindruck von der möglichen Gestaltung der Halberstädter Straße.
Visualisierung: SGW-Ingenieurgesellschaft Magdeburg

Die Planungen beschränken sich auf den Gehwegbereich. Der Straßenzug selbst soll unverändert bleiben. Auch die vorhandenen Parkplätze würden erhalten bleiben, sagte Steffens auf Nachfrage eines Bürgers.

Die Stellflächen entlang der Straße bleiben erhalten.
Die Stellflächen entlang der Straße bleiben erhalten.
Foto: Konstantin Kraft

Andere Bürger hakten nach, wie die Bepflanzung der Grüninseln gestaltet werden soll und wer sich um die Pflege kümmert. Bei den aktuellen Baumscheiben ist stellenweise kaum mehr Grün zu erkennen. Das liegt auch daran, dass Hunde und Menschen darüber laufen.

Neue Barrieren angeregt

Die Bepflanzung der künftigen Grüninseln soll in Abstimmung mit dem Stadtgartenbetrieb erfolgen, welcher sich ebenso um die Pflege kümmern sollte. Es sollen Pflanzen gesetzt werden, die robust sind und sich im Stadtgebiet bewährt hätten, so Steffens.

Mehr braun als grün zeigen sich manche Baumscheiben derzeit.
Mehr braun als grün zeigen sich manche Baumscheiben derzeit.
Foto: Konstantin Kraft

Die physischen Barrieren, die derzeit an einigen Baumscheiben angebracht sind, sollen derweil verschwinden. Das sorgte für Widerspruch bei Bürgern, die eher neue Barrieren anregten, um die Grünflächen zu schützen. Diese Anregung wollen die Planer mitnehmen.

Genau wie jene nach der Installation von Pollern, die ein Wildparken im Gehwegbereich oder an Zufahrten unterbinden sollen.

„Wenn sich an der Grundorganisation der Straße nichts ändert, dann bleiben die Radstreifen schmal“, klagte ein anderer Bürger. Er regte an, dass dann zumindest der Sicherheitsbereich von Pflanzen und anderem freigehalten wird.

Der Radfahrstreifen ist hier recht schmal.
Der Radfahrstreifen ist hier recht schmal.
Foto: Konstantin Kraft

Die Hinweise werden in die weitere Planung aufgenommen. Es ist ein frühes Stadium. Der Stadtrat muss noch eingebunden werden. Zusätzliche Fördermittel werden zur Umsetzung wohl benötigt. Es bleibt also noch Geduld gefragt.

Möglicherweise könnte die Freiraumaufwertung ab 2025 starten, sagte Gerda Petzold vom Stadtplanungsamt. Parallel zur Neugestaltung des Eiskellerplatzes.

Dort soll eine Freifläche mit Brunnenanlage und Sitzgelegenheiten entstehen. Zunächst soll 2024 der Abriss der ausgedienten Trafo- und Schaltstation erfolgen.