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Deichschutz Elbehochwasser - Lage in Magdeburg an Freitag und Samstag

Das Elbhochwasser zum Jahreswechsel beschäftigt Magdeburg. Entlastung bringt, dass das Pretziener Wehr gezogen wurde. Doch was gilt derzeit in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts selbst?

Von Martin Rieß Aktualisiert: 28.12.2023, 20:27
Die Terrasse am Mückenwirt in Magdeburg ist überflutet.
Die Terrasse am Mückenwirt in Magdeburg ist überflutet. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Auch wenn das Elbhochwasser noch weit von Katastrophen wie 2002 und 2013 entfernt ist – Auswirkungen hat es auf Magdeburg dennoch. Denn alle, die in niedrigliegenden Gebieten über Immobilien verfügen, sind angehalten, Hab und Gut zu sichern. In den Stadtteilen in Südost betrifft dies insbesondere Pächter und Besitzer von Kleingärten sowie von Wassersporteinrichtungen, im Osten Magdeburgs hatte beispielsweise der Golfclub seine Mitglieder aufgerufen anzupacken, das Gelände hochwasserfest zu machen.

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Wann Hochwasser in Magdeburg die Scheitelwelle erreicht und wie hoch der Pegel steigen wird

Diesen Donnerstag hat der Pegelstand an der Strombrücke den Wert von 4,70 Metern überschritten. In den kommenden beiden Tagen ist mit weiter steigenden Werten zu rechnen. Laut Behördenschätzung wird diesen Freitag der Wert von 5 Metern überschritten, für Sonnabend und Sonntag rechnen die Experten mit 5,25 Metern als Scheitelwelle.

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Bis Dienstag könnte der Pegelstand an der Strombrücke nach aktueller Abschätzung wieder auf 5,15 Meter sinken.

Inzwischen sind einige elbnahe Wege, die auch von Radfahrern genutzt werden, nicht mehr nutzbar. In Richtung Lostau beispielsweise muss man auf die normalen Straßen ausweichen, da auch das Befahren der Deichwege nicht mehr gestattet ist. Planmäßig werden in Magdeburg einige Straßen gesperrt – unter anderem ist dies nun für die Schweinebrücke nach Öffnung des Pretziener Wehrs der Fall.

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Das Pretziener Wehr nahe der Ortschaft Pretzien ist Teil eines Deichsystems zum Schutz der Städte Magdeburg und Schönebeck vor Hochwasser der Elbe. Am Donnerstagvormittag wurde diese geöffnet. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Torsten Grundmann)

So schätzt Magdeburgs Oberbürgermeisterin die Lage ein

In einer Mitteilung aus dem Rathaus informierte derweil Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris über ihre Einschätzung der Lage: „In Magdeburg geht vom Hochwasser derzeit weiterhin keine größere Gefahr aus“, sagte sie. „Weil die Alarmstufe 3 mit großer Wahrscheinlichkeit in Magdeburg nicht erreicht wird, sind derzeit auch keine Deichwachen erforderlich. Sicherheitshalber wird aber die mobile Hochwasserschutzwand an den Rennwiesen im Herrenkrug als Vorsorgemaßnahme aufgebaut.“

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Der Stab bittet dringend darum, die Deiche nicht mehr zu betreten, um die Arbeit des Landesbetriebs für Hochwasserschutz nicht zu beeinträchtigen. Bei Bedarf kann das Hochwasser von den Brücken im Stadtgebiet beobachtet werden.

Nach den Prognosen wird der Wasserstand der Elbe in Magdeburg bereits ab Sonntagabend wieder leicht zurückgehen, wenn auch sehr langsam. „Sollte sich die Situation ändern, wird der Stab für außergewöhnliche Ereignisse kurzfristig reagieren und weitere Entscheidungen treffen“, so Simon Borris.