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Baudenkmal Magdeburger Justizzentrum wechselt bei Immobiliendeal den Eigentümer

Das Justizzentrum in der Magdeburger Innenstadt einen neuen Eigentümer. Ein Luxemburger Fonds hat den Gebäudekomplex mit Postbank und Schule an ein deutsches Unternehmen verkauft.

Von Stefan Harter 11.12.2023, 05:45
Das Gebäude des Justizzentrums in Magdeburg wurde verkauft.
Das Gebäude des Justizzentrums in Magdeburg wurde verkauft. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Das Gebäude des Justizzentrums am Breiten Weg in Magdeburg hat den Eigentümer gewechselt. Eine entsprechende Information hat das Unternehmen aam2core Holding AG aus Frankfurt jetzt herausgegeben. Dessen Tochterfirma Coresis Management GmbH habe das Gebäudeensemble für einen auf kommunale Immobilien spezialisierten Fonds erworben.

Coresis arbeite dabei für „sehr vermögende private und institutionelle Anleger“. Verkäufer war ebenfalls ein Immobilienfonds, der seinen Sitz in Luxemburg hat. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es weiter in der Mitteilung.

Von Staatsanwaltschaft über Postbank bis zur Domgrundschule

In der ehemaligen Hauptpost in der Magdeburger Innenstadt sind das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt, das Amtsgericht Magdeburg, das Verwaltungsgericht Magdeburg, das Sozial- und das Arbeitsgericht Magdeburg sowie die Staatsanwaltschaft Magdeburg zu finden. Außerdem befindet sich dort noch eine Filiale der Postbank.

Zu dem Komplex gehört weiterhin noch ein Gebäude an der Prälatenstraße, in dem die Domgrundschule, als Ableger des Ökumenischen Domgymnasiums, untergebracht ist. Alle seien als langfristige Mieter gebunden, informiert das Frankfurter Unternehmen.

Land Sachsen-Anhalt verlängert Mietvertrag für Justizzentrum bis 2034

So war erst im Frühjahr 2023 durch das Land Sachsen-Anhalt der Mietvertrag für das Justizzentrum „Eike von Repgow“ bis 2034 verlängert worden, mit der Option zu einer weiteren Verlängerung. „Nunmehr können notwendige Arbeiten in Angriff genommen werden, zum Beispiel Instandsetzungsarbeiten am Gebäude selbst, weiterhin sollen Datenleitungen verlegt werden, welche für die Digitalisierung der Justizbehörden benötigt werden“, hatte damals das Oberlandesgericht Naumburg mitgeteilt.

Insgesamt gehe es um eine Mietfläche von 32.000 Quadratmetern, die nahezu vollständig belegt sei, wie es weiter heißt. Über Coresis erwerbe man nur Immobilien mit einer bestimmten Umweltbilanz. „Mit dem Ankauf inmitten der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt gewinnen wir für das Portfolio eine Immobilie, die unter Beweis stellt, dass historische Gebäude mit sehr guten energetischen Eigenschaften einhergehen können“, wird Johannes Marstaller, Geschäftsführer bei aam2core, zitiert.

Über 120 Jahre altes Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz

Das von 1895 bis 1899 errichtete Gebäudeensemble besteht aus vier Haupt- und Nebengebäuden und steht in Teilen unter Denkmalschutz. Das ehemalige Reichspostgebäude wurde von 2006 bis 2009 zum Justizzentrum umgebaut. Dazu erfolgte eine Erweiterung durch einen Neubau und eine umfassende Sanierung der Bestandsgebäude.

Solche großen Immobiliendeals finden immer wieder statt. So hat beispielsweise auch das Einkaufszentrum Florapark bereits mehrfach den Eigentümer gewechselt. Für die jeweiligen Mieter beziehungsweise die Nutzer haben solche Eigentümerwechsel in der Regel wenig Auswirkungen.