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Bauspielplatz Mit Video: Nach Küken-Drama in Magdeburg - So geht es den jungen Gänsen heute

Der verwaiste Nachwuchs der Höckergänse auf dem Magdeburger Bauspielplatz ist nun ein halbes Jahr alt. Mittlerweile lebt er eigenständig in der Gänse-Gruppe. Bald soll es die ersten Rühreier der Jungtiere geben.

Von Lena Bellon Aktualisiert: 18.04.2024, 08:22
Antje Petschulat füttert die drei heranwachsenden Höckergänse und Hausgans Yellow auf dem Magdeburger Bauspielplatz. Die Vier haben sich zu einer harmonischen Truppe auf dem Bauspielplatz zusammengefunden. Am liebsten essen sie Salat, Möhren, Körner und Brot.
Antje Petschulat füttert die drei heranwachsenden Höckergänse und Hausgans Yellow auf dem Magdeburger Bauspielplatz. Die Vier haben sich zu einer harmonischen Truppe auf dem Bauspielplatz zusammengefunden. Am liebsten essen sie Salat, Möhren, Körner und Brot. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - Zur Begrüßung kommen sie schnell angewackelt, strecken die langen Hälse und fressen alles Grüne, was ihnen in die Quere kommt. Aus den flauschigen Küken, die auf dem Bauspielplatz von ihrer Mutter verstoßen wurden, sind junge, heranwachsende Höckergänse geworden. „Sie sind schon im Stimmbruch, ihre kleinen Höcker wachsen langsam und es gibt die ersten Flugversuche“, berichtet Antje Petschulat. Sie und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Bauspielplatzes haben monatelang die Küken bei sich aufgezogen. Seit Februar lebt die „Küken-Gang“ eigenständig mit den sechs erwachsenen Höckergänsen auf dem Bauspielplatz.

 
Küken sind halbes Jahr alt und leben jetzt eigenständig auf dem Bauspielplatz in Magdeburg. (Kamera: Lena Bellon, Schnitt: Anna Lena Giesert)

Schwimmen in der Badewanne geübt

Zu den drei jugendlichen Höckergänsen hat sich die Hausgans Yellow gesellt, die ihnen beispielsweise das Fliegen beibringen kann – eben das Gänseverhalten, das sie bei den Menschen zu Hause nicht lernen konnten. Yellow hat die Junggänse quasi adoptiert. Schwimmen können die drei bereits – das hat Antje Petschulat ihnen bereits zu Hause in der Badewanne beigebracht. Auf dem Bauspielplatz können sie daher bald den Teich einweihen.

Das Foto der flauschigen Küken ist im November 2023 auf dem Magdeburger Bauspielplatz entstanden. Hier sind sie nur wenige Wochen alt.
Das Foto der flauschigen Küken ist im November 2023 auf dem Magdeburger Bauspielplatz entstanden. Hier sind sie nur wenige Wochen alt.
Foto: Lena Bellon

Ursprünglich waren es fünf Küken. Das eine, das von der Mutter angenommen wurde, wurde im Winter vermutlich von einem Marder geholt. Eins ist am plötzlichen Küken-Tod bei Antje Petschulat zu Hause gestorben: „Es war plötzlich gelähmt, ich habe alles versucht, aber es ist dann nach wenigen Stunden gestorben. Da habe ich echt doll geweint.“

Die übrigen drei Höckergänse würden sich jedoch gut entwickeln. Sie futtern fleißig Salat, Möhren, Brot oder Körner – der Nachwuchs ernährt sich also vegetarisch. Geschlechtsreif sei der Nachwuchs noch nicht. Sie sind noch im Wachstum, werden noch etwas größer und schwerer. „Die Spannweite der Flügel ist aber schon ordentlich und nahezu ausreichend, würde ich sagen“, sagt Petschulat. Ganz kann sie die Rolle der Küken-Mama noch nicht ablegen, ist noch immer besorgt um die Kleinen, füttert sie, freut sich über jede Entwicklung und ist ganz verzückt von ihnen. Gans Anni hat es ihr besonders angetan: „Sie ist die Zutraulichste. Klopsi ist etwas gemütlicher und Martin ist der Boss.“

Rühreier vom Magdeburger Bauspielplatz

Mitte Januar sind sie schon deutlich gewachsen und ganz neugierig.
Mitte Januar sind sie schon deutlich gewachsen und ganz neugierig.
Lena Bellon

Ob es sich bei den Gänsen um Männchen oder Weibchen handelt, wisse die Bauspielplatz-Mitarbeiterin noch immer nicht. „Sonst machen wir aus Martin einfach Mrs. Martin“, sagt sie lachend. So gerne sie die Küken hat, so schnell bräuchte sie keinen Nachwuchs mehr: „Die Ställe würden dafür zu klein werden. Wenn die Gänse mal Eier legen, machen wir Rührei daraus.“

Küken unterstützen Ziege

Die drei jungen Gänse hätten auf dem Bauspielplatz auch schon ihren Platz in der tierischen Gesellschaft gefunden. Sowohl bei den Artgenosse als auch bei den anderen tierischen Bewohnern hätten sie sich eingelebt. „Neulich ist eine unserer Ziegen leider gestorben.

Der verwitwete Ziegenbock war traurig und die Küken haben sich zu ihm gelegt und ihm Gesellschaft geleistet“, sagt sie.