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  7. ÖPNV-Warnstreik in Magdeburg: Verdi bringt Busse und Bahnen der MVB zum Stillstand

Streik gegen die MVB Verdi-Warnstreik legt weite Teile des ÖPNV in Magdeburg lahm - Foderungen an die Stadt

Alle Räder stehen am 2.2.2024 bei den MVB still. Grund ist ein Warnstreik. Auch Forderungen an die Stadt stehen an.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 02.02.2024, 11:39
Streikende vor dem Hauptsitz der MVB in Magdeburg.
Streikende vor dem Hauptsitz der MVB in Magdeburg. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. - Seit Mitternacht stand der öffentliche Nahverkehr in Magdeburg diesen Freitag, 2.2.24, in weiten Teilen still: Zwar fuhren die Nahverkehrszüge der Eisenbahnunternehmen und die Regionalbusse aus den Landkreisen weiterhin. Doch die Busse und Straßenbahnen der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) blieben in den Betriebshöfen.

Grund war ein Warnstreik, den Ver.di im Zuge der laufendende Tarifauseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und den kommunalen Arbeitgebern auf den Weg gebracht hatte. Zu den Forderungen gehören insbesondere in Sachsen-Anhalt höhere Löhne.

ÖPNV-Warnstreik in Magdeburg: Verdi bringt Busse und Bahnen der MVB zum Stillstand

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe hatten sich im Vorfeld zurückhaltend geäußert. Man bedauere die Unannehmlichkeiten, die der Ausstand für die Fahrgäste bedeuten. In den Vorgesprächen habe man den Eindruck gehabt, dass den Beschäftigtenvertretern und den Gewerkschaftern sei die schwierige finanzielle Situation bewusst, in denen sich die Magdeburger Verkehrsbetriebe bewegen.

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Die Streikenden zeigten sich am Rande der gestrigen Kundgebung zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung. Nach Schätzungen hatten rund 150 Menschen an der Kundgebung teilgenommen. Unter anderem mit Plakaten hatten Streikende ihre Forderungen zum Ausdruck gebracht. Unterstützt wurden die Beschäftigten in Magdeburg wie bei ähnlichen Veranstaltungen bei Streikmaßnahmen gegen kommunale Verkehrsunternehmern von Aktivisten von „Fridays for Future“.

 
ÖPNV-Streik in Sachsen-Anhalt: Lucas Zahn, Gewerkschaftssekretär ver.di über die Warnstreiks am Freitag. (Kamera: Alexander Pförtsch, Schnitt:Christian Kadlubietz)

Baustellen behindern Busse und Straßenbahnen in Magdeburg

Peter Seifert ist stellvertretender Vorsitzender des MVB-Betriebsrats. Er macht auf Probleme aufmerksam, die speziell für Magdeburg gelöst werden müssen. „Die vielen Baustellen in der Stadt führen zu Fahrzeitverlängerungen und Verspätungen - und in der Folge zu Stress beim Fahrpersonal.“ Hier müsse ein Ausgleich geschaffen werden. Felix Stecke ist ebenfalls Mitglied im MVB-Betriebsrat und ergänzt: „Und selbst wenn es weniger Baustellen gäbe - die Bevorrangung des öffentlichen Personennahverkehrs muss in Magdeburg verbessert werden.“ Auch die fehlende Zahl von Fahrzeugen beeinträchtige die Arbeit.

Pausen sind im ÖPNV in Magdeburg ein Thema

Zudem fordern die MVB-Mitarbeiter besser Pausenräume und längere Zeiten, die den Fahrern an den Endhaltestellen zur Verfügung stehen. Es gehe um mehr Wertschätzung für die Arbeit.

Die Folge von fehlender Wertschätzung sei, dass die Attraktivität abnehme, bei dem Verkehrsunternehmen zu arbeiten. Zu erkennen sei dies unter anderem an Stellen, die zu besetzen im Bereich des Fahrpersonals sowohl für Straßenbahnen als auch für Busse nicht gelinge. Felix Stecke: „Die Folge sind, dass Fahrten ausfallen und Fahrgäste verärgert sind. Wenn wir jetzt streiken, dann auch vor dem Hintergrund, dass dieses Problem durch mehr Personal behoben wird.“

Beendet sein soll der Warnstreik am 2.2.24 um 24 Uhr. Vor diesem Hintergrund hoffen die MVB, die ersten Fahrten in der Nacht zum Sonnabend wieder anbieten zu können.