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Bäume und Parkplätze Verkehr in Magdeburg: Wie soll die Friesenstraße in Stadtfeld umgestaltet werden?

Wie soll die nördliche Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld künftig aussehen? Der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum hat die Pläne der Stadtverwaltung jetzt in der GWA vorgestellt.

Von Dirk Halfas 30.03.2023, 02:30
Die Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld.
Die Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Nachdem die Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld zwischen Goethestraße und Olvenstedter Straße bereits umgestaltet wurde, soll nun der Nordabschnitt zwischen Olvenstedter Straße und Albert-Vater-Straße folgen. Ziel ist unter anderem eine fußgängerfreundliche und barrierefreie Umgestaltung und die Berücksichtigung des Radverkehrs. Die Stadtverwaltung hat in einer aktuellen Stadtratsinformation verschiedene Varianten untersucht.

Ob eine der Varianten oder etwas anderes am Ende bevorzugt und dann umgesetzt werden soll, darüber hat die Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) mit Vertretern der Stadtverwaltung diskutiert. Eingeladen waren der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum und Anja Meiners, Sachgebietsleiterin Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt, die zur Diskussion zunächst sämtliche bisher vorgestellten Varianten kurz erläuterte.

Neue Bäume auf Stellplätzen für Autos pflanzen

Die kaum noch zu überblickende Palette reichte von den Varianten 1 bis 6/2021 über 1 bis 5/2022 bis hin zu den erweiterten Varianten A, B und C. Aus Kostengründen wurde bislang das Planungsbüro noch nicht zur weiteren Vertiefung der Planung einbezogen.

Anja Meiners schlug die Variante vor, mit einer Führung des Radverkehrs nach Norden auf der Straße im Mischverkehr und der Führung des Radverkehrs nach Süden über einen Radweg oder gemeinsamen Geh- und Radweg. Die bisher auf dem Gehweg geparkten Autos würden auf Stellplätzen auf der Fahrbahn stehen. Somit würde sich dann der Seitenbereich für mögliche Baumpflanzungen erweitern. Der Ausbau soll finanziell günstig und bestandsnah erfolgen.

Separater Radweg für Radfahrer wäre besser für Verkehrssicherheit

„Ich halte die Führung eines markierten Radfahrstreifens auf der Straße entgegen der Einbahnstraße für zu gefährlich, das könnte zu schweren Unfällen führen. Ein separater Radweg wäre am besten geeignet“, meinte Klaus Kutschmann vom Sprecherkreis der GWA. Er sprach sich für die Lösung aus, die entgegen der Variante der Verwaltung ein beidseitiges Längsparken in separaten Parkstellflächen mit beidseitiger Baumreihe beinhaltet.

Vielschichtig verlief die weitere Diskussion. „Die Leute, die hier wohnen, haben jetzt schon nicht genügend Parkplätze. Eine Reduzierung auf etwa die Hälfte wäre Sprengstoff in meinen Augen. Wenn hinsichtlich der Klimaziele fünfzig Bäume als Allee gepflanzt werden sollen, muss man die lieber woanders auf Ausgleichsplätzen pflanzen“, äußerte sich ein Bürger.

Abends und nachts auf Parkplätzen von Edeka und Rewe Autos abstellen

Ein anderer gab zu bedenken: „Durch Hitze und Klimawandel haben wir eine größere Aufgabe vor uns. Die kann man nicht für drei Parkplätze opfern. Sonst haben wir hier nur noch eine Betonfläche, die sich aufheizt.“

Ein weiterer Besucher empfahl, die umliegenden Parkplätze der Märkte von Edeka und Rewe in der Nacht für Parkplatzsuchende freizugeben. Das wiederum hielt ein Anwohner für unrealistisch, weil die Geschäftsinhaber darüber nicht begeistert sein würden. „Ich halte die Doppelnutzung nicht für verkehrt und werde das mit aufnehmen. Mehr als Nein sagen können die Marktbesitzer nicht“, sagte Jörg Rehbaum.

Bürger stimmen für eine Variante zur Umgestaltung

Zum Abschluss fasste der Beigeordnete zusammen: „Aufgrund der Vielzahl der Varianten werden wir keine finden, die allen Beteiligten gefallen wird. Irgendetwas müssen wir aber umsetzen.“ Die GWA stimmte daher für die Variante 4/2022, die auch Klaus Kutschmann befürwortete. „Wir kommen wieder und stellen die modifizierte Variante vor“, so Jörg Rehbaum, sichtlich erleichtert über einen nun gelichteten Variantendschungel.