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Verkehr Kritik an Magdeburger Kreuzung

Die Kreuzung an der Halberstädter Straße in Magdeburg stellt Fahrgäste der Verkehrsbetriebe und Autofahrer auf eine Geduldsprobe.

Von Franziska Ellrich 14.02.2018, 18:00

Magdeburg l In der Hauptverkehrszeit müssen 42 Straßenbahnen und 18 Busse pro Stunde die Kreuzung Südring, Wiener Straße und Halberstädter Straße in Magdeburg passieren. Diese hohen Zahlen teilte der Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) Tim Stein auf Nachfrage der Volksstimme mit. Insgesamt vier Straßenbahnlinien und drei Buslinien fahren aktuell am Südring. Grund dafür ist die Umleitung der MVB-Linien im Zuge der andauernden Tunnelbaustelle auf der Ernst-Reuter-Allee.

Sowohl die Fahrgäste als auch die Autofahrer stellt die Südring-Kreuzung auf eine harte Geduldsprobe. Autofahrer bemängeln kurze Grün-Phasen und lange Wartezeiten. Fahrgäste der MVB, die für ihren Umstieg in eine andere Linie bis zu drei Fußgängerüberwege überqueren müssen, klagen über verpasste Anschlüsse.

An der Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe Sudenburg am 13. Februar 2018 nahmen deswegen die MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel und Verkehrsplaner Uwe Schulz von den MVB teil. Birgit Münster-Rendel räumte ein, dass sich die Kreuzung durch das hohe Verkehrsaufkommen tatsächlich an der „Grenze ihrer Leistungsfähigkeit“ befinde. Aus Sicht des Öffentlichen Personennahverkehrs würde man eigentlich immer auf den Vorrang für die Bahnen bestehen, doch das sei beim Südring bereits nicht mehr der Fall.

In den vergangenen zwei Wochen habe man in Zusammenarbeit mit der Stadt Magdeburg neue Regelungen gefunden, um den Verkehrsfluss zu erleichtern, erklärte Uwe Schulz. Die Bahnen haben laut MVB seitdem nicht mehr zu 100 Prozent das Vorrecht, zuerst zu fahren. Sondern die Ampelschaltung nehme auch Rücksicht auf die Wartezeiten von Autofahrern und Fußgängern.

Was die verpassten Bahnen für die Fahrgäste betrifft, hat der Verkehrsplaner keine guten Nachrichten dabei. Er räumt ein, dass die Wege für den Umstieg „relativ weit und die Kreuzung relativ groß“ sei. Jedoch: „An diesem Knoten Südring können wir keine Wartezeiten einbauen“, erklärt Uwe Schulz.

Minütlich seien auf diesem Streckenabschnitt zwei Bahnen in beide Richtungen unterwegs. Würde ein Fahrer an der Haltestelle Südring warten, hieße das: Die Straßenbahnen stauen sich auf. Deswegen bleibe es das Ziel der MVB: „Die Bahnen sollen schnellstmöglich weg von der Kreuzung.“

Auch warum die Ampelanlage für die Fußgänger auf der Wiener Straße noch nicht in Betrieb ist, sollte geklärt werden. Die Lichtsignale funktionieren zwar, jedoch sind sie für die Fußgänger abgedeckt. Uwe Schulz erklärt, dass die Überquerung in diesem Fall noch nicht freigegeben ist. Das könne an fehlenden Arbeiten auf dem Fußweg liegen. Zum einen soll es dort noch ein Loch geben, zum anderen müssen die MVB noch einen letzten Schacht fertigstellen.

Die gute Nachricht: Bis auf diesen Schacht und die Vorbereitung der Pflanzplätze für die zukünftigen Schnurbäume ist man bei den MVB mit den Arbeiten am Südring fertig.