Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt Zeugin bittet um Hilfe bei Suche nach verletzter Frau
Während des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt sah sie mit ihrer Familie eine schwer verletzte Frau. Ihr Schicksal lässt sie seither nicht mehr los. Jetzt ist die Brandenburgerin Christina Willer auf der Suche nach der Verletzten - und bittet um Hinweise.

Magdeburg - Christina Willer, Zeugin des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkts, die auch im Prozess gegen den Attentäter Taleb A. ausgesagt hat, bittet um Hilfe bei der Suche nach einer Frau, die am Anschlagsabend auf dem Markt verletzt um Hilfe rief.
„Am 20. Dezember 2024 standen wir als Familie nicht am Rande, sondern im Zentrum des Geschehens“, schreibt Willer an die Volksstimme. „Zuerst hörten wir ein schreckliches Poltern und Schreie. Als ich mich umdrehte, sah ich den schwarzen Wagen, der durch die Menge pflügte. Im unmittelbaren Chaos danach sahen wir eine junge Frau, die am Boden lag.“
Zeugin: Frau war an den Beinen verletzt, versuchte immer wieder sich aufzurichten
Wichtig sei die genaue Position: „Sie befand sich auf der Straße, rechts vom Rathaus, kurz vor bzw. in der Kurve in die Hartstraße.“ Eventuell habe die Frau vorher vor „Fishers Steakhütte“ gestanden und wurde dort erfasst. Trotz ihrer furchtbaren Verletzungen habe sie ihren Oberkörper aufgerichtet und verzweifelt um Hilfe gerufen. Sie erinnere sich, dass die Beine in einer unnatürlichen Position waren, schreibt die Zeugin. „Dieses Bild ist zur Verkörperung unserer eigenen Hilflosigkeit geworden“ – und es verfolge sie und ihre Töchter bis heute. Immer wieder sehe die Familie die Frau vor sich und frage sich, wie es ihr gehe.

„Wir haben bereits versucht, Informationen durch den Weißen Ring zu erhalten, über unseren Anwalt und waren auch in Magdeburg zur Veranstaltung für Betroffene, in der Hoffnung diese Frau ausfindig zu machen“, schreibt Willer weiter. Bisher ohne Erfolg. Unser Gehirn kann dieses Kapitel nicht schließen, weil wir nicht wissen, wie es dieser Frau ergangen ist.
Wir fragen uns: Hat sie überlebt? Wie geht es ihr heute? Wir empfinden eine tiefe, ungestillte Empathie und den Wunsch, die Geschichte dieser Frau zu kennen“, so die Zeugin. Ihr Aufruf an die Öffentlichkeit, Ersthelfer, Sanitäter oder Einsatzkräfte, die an der genannten Stelle geholfen haben: „Wenn Sie wissen, wer diese Frau ist oder wie es ihr heute geht, bitten wir Sie von Herzen, sich bei uns zu melden.“
Wer Hinweise hat, kann sich per E-Mail oder Handy an die Zeugin wenden: christina.willer86@gmail.com