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Elberadweg Einigkeit beim Streckenverlauf

Der Arneburger Stadtrat und der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark sprechen eine Sprache beim Trassenverauf des Elberadweges.

Von Ingo Gutsche 24.10.2019, 01:01

Krusemark/Arneburg l Als im Sommer die Beschlussvorlage zur Änderung des Elberadwegeverlaufs dem Gemeinderat Hohenberg-Krusemark auf dem Tisch lag, war das Gremium überrascht und verärgert. Seit Beginn des Elberadweges in den 90er Jahren führte dieser durch Groß Ellingen, Hohenberg-Krusemark und Schwarzholz, stellten sich Bettenanbieter und andere Unternehmen darauf ein. Zudem wurde die Route etwas abseits der Elbe von den Pedalrittern gelobt, die unter anderem von der Krusemarker Kirche und anderen Sehenswürdigkeiten angetan waren. Bei einer Änderung des Trassenverlaufs wären die genannten Orte nicht mehr dabei - der Radweg sollte von Arneburg in nördlicher Richtung nach Dalchau verlaufen, um den Radlern die kürzeste Distanz zu empfehlen.

So sah es jedenfalls die Beschlussvorlage vor, die sich auf radelnde Touristen berief, die von Arneburg den schnellsten Weg suchten und sich lieber in Nachbarschaft des Flusses fortbewegen wollten. Die Hohenberg-Krusemarker, die den Beschluss natürlich ignorierten und auf Beibehaltung der aktuellen Route bestehen, erhalten von den Nachbarn aus Arneburg Unterstützung. Bei einem ersten Arbeitsgespräch zu dieser Thematik, die die Arneburger Stadträte und Gemeinderäte aus Hohenberg-Krusemark an einen Tisch brachten, herrschte bei einem Großteil Einigkeit darüber, alles wie bisher belassen zu wollen und keine Änderung zu veranlassen. „Es war ein sehr konstruktives Gespräch“, betonte Krusemarks Bürgermeister Dirk Kautz. Auch Arneburgs Stadtoberhaupt Lothar Riedinger geht davon aus, dass beide Kommunen ihre gute Zusammenarbeit wie bisher fortführen und zu einem Konsens gelangen. Das scheint nach dem ersten Arbeitsgespräch der Fall zu sein.

Zudem stellten die Kommunalpolitiker einige Nachforschungen an und mussten feststellen, dass „beim Landesverwaltungsamt kein Antrag auf eine Änderung des Trassenverlaufes eingegangen ist“, sagte Kautz, der auf dem Treffen noch einmal bekräftigte, wie bedeutsam die Route für Hohenberg-Krusemark und die beiden angrenzenden Orte ist. Arneburg würde bei einer möglichen Streckenänderung keine Nachteile verspüren, da die Elbestadt weiterhin als wichtiger Stopp auf einer der beliebtesten Fernradwege Deutschlands bleibt. Die Ausschilderung von Arneburg soll nach Ansicht der beiden Gremien erhalten bleiben und somit Richtung Groß Ellingen und Hohenberg-Krusemark zeigen.

Beide Kommunen wollen gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um den Radlern bessere Bedingungen zu bieten. Höchste Priorit hätte die Strecke von Arneburg zur Landesstraße und somit zum Kreuzungsbereich. Der Wunsch, auf diesem Abschnitt einen Radweg zu errichten, besteht auf beiden Seiten. Dirk Kautz sieht das Land auch auf dem Territorium der Gemeinde Hohenberg-Krusemark in der Pflicht, da der an der L 16 gelegene straßenbegleitende Radweg dem Land gehört. An einigen Abschnitten waren jüngst Gemeindearbeiter dabei, um jene auf Vordermann zu bringen.

„Es wird immer Radler geben, die den kürzesten Weg bevorzugen“, ist sich Dirk Kautz sicher. Diese würden sich natürlich nicht davon abhalten lassen und den „Bogen“ über Hohenberg-Krusemark nicht fahren, sondern ihren Drahtesel gen Norden über Dalchau steuern. Allerdings sind dort auch keine Radwege vorhanden. Und ob das an dieser Strecke liegende Industriegebiet IGPA Altmark zu den Sehenswürdigkeiten zu zählen ist, darüber lässt sich bekanntlich auch streiten...