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Feuerwehr Brandbekämpfer bei 323 Einsätzen gefordert

Die Verbandsgemeinde Seehausen hat auf das Feuerwehr-Einsatzgeschehen zurückgeblickt und den Fokus für 2019 festgelegt.

Von Stephan Metzker 02.12.2018, 14:04

Seehausen l Armin Vinzelberg, der den erkrankten Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten vertrat, richtete das Hauptaugenmerk auf die schweren Waldbrände bei Bömenzien und Seehausen. Die Brandbekämpfung habe stets tadellos funktioniert, schätzte er ein. Abseits davon sieht Vinzelberg jedoch auch einige Baustellen in der Führungsorganisation, die zukünftig besser koordiniert werden müsse: „In der Chaosphase ist es immer ein Problem. Man muss sich vor Augen führen, wo ich gebraucht werde. Als Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer oder Einsatzleiter? Mein Wissen und Können soll im Sinne des Erfolgs eingesetzt werden.“

Mehrmals seien die Kameraden bei den Einsätzen in der extremen Hitze an ihre Grenzen gelangt. Allein bei Seehausen waren an drei Tagen genau 877 Brandbekämpfer und 147 Fahrzeuge im Einsatz. Das verlegte Schlauchmaterial betrug stolze 13,6 Kilometer. Weil man laut Prognosen auch in Zukunft auf extreme Wetterlagen wie in diesem Jahr gefasst sein muss, wollen sich die Brandbekämpfer besser für etwaige Großbrände aufstellen. Dazu würden vor allem Wasserträger mit großem Tankvolumen benötigt. Dies sei auch mit Blick auf die kommende Nordverlängerung der A 14 wichtig. „Aber ohne Fördermittel wird es nicht gehen. Wir müssen uns einen Schlachtplan machen!“, betonte Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth in seinen Ausführungen. Jährlich würde nur ein- bis maximal zweimal ein Tanklöschfahrzeug in Sachsen-Anhalt ausgeschrieben, merkte Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich dazu in seinem Grußwort an die Kameraden an.

Gelobt wurde vor allem das Zusammenspiel während der Einsätze mit Drittleistern. Landwirte mit ihren Maschinen und auch die schwere Technik der Firma DiBuKa seien dabei stets eine sehr große Hilfe, schätzten die Feuerwehr-Führungskräfte ein. Sie sehen die Seehäuser Feuerwehr gut aufgestellt. Handlungsbedarf bestehe allerdings nach wie vor auf den Dörfern. „Das ist sogar ein deutschlandweites Problem“, machte Vinzelberg deutlich.

Anschließend wartete noch eine erfreuliche Aufgabe: Olaf Günther und Lutz Mewes wurden zu Hauptbrandmeistern befördert, Mario Wegener erhielt die Beförderung zum Oberbrandmeister.

Mit Blick auf 2019 wollen die Feuerwehrkräfte unter anderem die Nachwuchsgewinnung stärken. Ebenso ist es erklärtes Ziel, eine erweiterte Führungsgruppe in der Verbandsgemeinde aufzubauen und auszubilden.