Eichenprozessionsspinner gefährdet Menschen Kreis Stendal: Hubschrauber sprüht Biozid gegen gefährliche Insekten
Von einem provisorischen Landeplatz in Rochau (Kreis Stendal) aus wurde in dieser Woche der Eichenprozessionsspinner bekämpft. Pilot Steffen Becher berichtet, was den Einsatz so heikel macht.

Rochau. - Vom Sportplatz in Rochau aus wurde in dieser Woche der Eichenprozessionsspinner bekämpft. Das vierköpfige Team um Pilot Steffen Becher hat mehrere Koordinaten angeflogen, an denen Bäume befallen sind.
Kreis Stendal will Bürger mit Biozid schützen
Der Mehrzweckhubschrauber vom Modell H125 Ècureuil (französisch für Eichhörnchen) ist in Rochau kein Unbekannter, denn schon in den Vorjahren wurde dort ein provisorischer Landeplatz eingerichtet. Jetzt brauchte Pilot Steffen Becher zwar nur einen Tag, um die vorgegebenen Koordinaten abzuarbeiten. Aber mit Anreise, Ruhezeit und Abreise summiert sich die Einsatzzeit auf vier Tage. Auch ein Tankfahrzeug und ein Technikwagen waren vor Ort.
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Am Montagabend nach dem Einsatz nutzten interessierte Rochauer die Gelegenheit für einen Plausch mit dem Piloten. Die Schädlingsbekämpfer verteilten mit Hochleistungssprühgeräten von der Luft aus das Biozid Foray ES. Das sei immer wieder eine Gratwanderung, berichtet Pilot Becher. In erster Linie gehe es um Menschenschutz. Aus diesem Grund wird das Biozid dort eingesetzt, wo sich Personen aufhalten und nicht in Naturschutzgebieten, erklärt er.
Darum ist der Eichenprozessionsspinner für Menschen im Kreis Stendal so gefährlich:
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind für Menschen gefährlich, weil sie feine Brennhaare besitzen, die ein giftiges Eiweiß enthalten, das Haut- und Augenreizungen, Atemwegsprobleme oder allergische Reaktionen auslösen kann. Die Brennhaare sind sehr leicht und können durch den Wind über weite Strecken verbreitet werden. Auch alte Nester bleiben lange gefährlich, weil noch Haare darin enthalten sind.