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Fest in Dähre Schützenverein feiert 170-Jähriges

Am 17. Juni 1846 ist eine Schützengilde in Dähre gegründet worden. Das 170-jährige Bestehen wird Anfang Mai gefeiert.

Von Anke Pelczarski 20.04.2016, 03:00

Dähre l Es war der Ackermann Bannier, der für die Herstellung eines Schießstandes einen Streifen Acker liegen gelassen hat. Das ist im Salzwedeler Wochenblatt vom 17. Januar 1846 nachzulesen. Kurz darauf, nämlich am 17. Juni 1846, war die Geburtsstunde der Schützengilde. Diese sei aus Mitgliedern der Schützengilde gegründet worden. Ziel sei es, „den Schießsport und die alte Schützentradition weiter zu entwickeln und zu fördern. Das Hauptziel lag im Schutz der Heimat“, so ist es in einer Wochenblatt-Ausgabe nachzulesen.

Bis 1939 sei immer im Juni das Schützenfest gefeiert worden, weiß Helmut Leppin, heute Vorsitzender des Schützenvereins Dähre 1846. „Fritz Miltner hat Fakten zur Geschichte gesammelt. Da ist vieles nachzulesen“, fügt er hinzu. So sei nachzulesen, dass das letzte Kinder- und Jugend-Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg am 17. Juni 1939 gefeiert worden sei. „Kinderschützenkönig war damals Wolfgang Cords aus Markhausen, heute Markau, Kinderkronprinz Heinz Dieckmann aus Dähre“, liest er in den Unterlagen nach. Die letzte Zusammenkunft der Leitung der Gilde habe es am 3. Februar 1940 gegeben. Danach ruhte das Schützenwesen in Dähre, bedingt durch Kriegswirren und die Teilung Deutschlands.

Im Jahr 1970 haben einige Dährer begonnen, den Schießsport im Ort wieder neu zu beleben. Örtliche Betriebe unterstützten zu jener Zeit, dass ein Schießstand mit vier 100-Meter-Bahnen errichtet werden konnte. 1973 ist dann der Vorgänger des heutigen Schützenvereins entstanden. Johann Kunz, Karl Böhm und Jürgen Liese haben sich dabei vorgespannt, ist in den Unterlagen nachzulesen.

Seit dem Jahr 1992 ist der Schützenverein Dähre 1846 ein eingetragener Verein. Eine neue Satzung wurde erarbeitet. Zu jener Zeit habe es 58 Mitglieder gegeben. „Heute sind wir noch 40“, sagt Helmut Leppin. Es habe aber auch schon wesentlich bessere Zeiten gegeben: „Im Jahr 1932 waren es 130 Mitglieder. Diese sind namentlich überliefert.“

Er glaube jedoch nicht, dass diese Zahl noch einmal zu erreichen sei. „Es ist nicht einfach, Nachwuchs für unseren Verein zu gewinnen“, berichtet Helmut Leppin. Durch den Luftgewehr-Schießstand sei es möglich, auch Kinder an den Sport heranzuführen. Vielleicht finde der Eine oder Andere Gefallen daran.

Das 170-jährige Bestehen soll am 7. und 8. Mai gefeiert werden. „Wir werden auch in diesem Jahr wieder durch das Dorf ziehen. Mit dem Umzug wollen wir zeigen, dass wir noch da sind“, betont der Vereinsvorsitzende. Er wünsche sich, dass die Bewohner die Einladung zum Fest, das mit befreundeten Gilden und Vereinen gefeiert wird, annehmen werden. „Der Spielmannszug Wahrenholz wird uns am Sonnabendnachmittag drei Stunden mit guter Musik unterhalten. Das ist nicht nur etwas für die Schützen“, ist Helmut Leppin überzeugt, dass damit auch der Nerv manches Besuchers getroffen wird. Auch für die Kinder gibt es einige Angebote zur Unterhaltung.

Gespannt ist der Vorsitzende darauf, wer die amtierende Majestät Rüdiger Kunz ablösen wird. Das Königsschießen findet in den nächsten Tagen statt. Doch das Geheimnis wird erst am Sonnabend, 7. Mai, um 15 Uhr gelüftet: Dann werden der neue Schützenkönig und der Kronprinz proklamiert.