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Fricopan-Hallen Paradiesfrucht produziert 2018 in Immekath

Ab 2018 wird in den ehemaligen Fricopan-Hallen in Immekath wieder produziert. Viele ehemalige Mitarbeiter haben neue Jobs gefunden.

Von Uta Elste 04.11.2017, 02:00

Salzwedel/Immekath l Ab dem ersten Quartal kommenden Jahres sollen in den früheren Fricopan-Hallen Früchte für die Trocknung vorbereitet werden. Darüber informierte Bernd Wiesner, Geschäftsführer der Paradiesfrucht GmbH, auf Volksstimme-Anfrage. Die zur Paradiesfrucht-Gruppe gehörende Sun Fruit GmbH hatte das Grundstück und die Gebäude des Backwarenherstellers Anfang dieses Jahres erworben. Anfangs wurden vor allem die umfangreichen Tiefkühllagerkapazitäten genutzt, um Früchte für die weitere Verarbeitung in Salzwedel vorzuhalten.

Derzeit würden Genehmigungen eingeholt, Planungsschritte absolviert, „und wir bauen auch schon“, so Bernd Wiesner weiter. In Immekath sollen ab 2018 Früchte für die weitere Trocknung in Salzwedel vorbereitet werden. Etwa 15 bis 20 Mitarbeiter sollen dann in Immekath beschäftigt werden. Paradiesfrucht plant, die Produktion im Klötzer Ortsteil Schritt für Schritt auszubauen und dann auch die Zahl der dort beschäftigten Mitarbeiter zu erhöhen. Genaue Zahlen seien derzeit aber noch nicht absehbar, so der Paradiesfrucht-Geschäftsführer.

Anfang Mai 2016 hatte die Fricopan-Konzernmutter Aryzta die Schließung des Werkes bekannt gegeben. Mehr als 500 Mitarbeiter verloren damals ihre Stellen. 20 von ihnen sind nach Angaben der Agentur für Arbeit derzeit noch als arbeitslos gemeldet. Insgesamt meldeten sich nach der Schließung Ende August 2016 358 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur, 228 in der Geschäftsstelle in Gardelegen, 107 in Salzwedel und 23 in Stendal.

168 ehemalige Fricopaner wurden Agenturangaben zufolge über die Geschäftsstelle Gardelegen vermittelt, davon 68 ohne dass sie offiziell arbeitslos wurden. Im Geschäftsstellenbereich Salzwedel fanden 76 Mitarbeiter einen neuen Job, davon 23 ohne offizielle Arbeitslosigkeit, in Stendal wurden 13 Fricopaner ohne den Schritt in die Arbeitslosigkeit vermittelt.

Insgesamt ergebe sich nach der Fricopan-Schließung ein gemischtes Bild, resümierte der frühere Chef der Stendaler Arbeitsagentur, Markus Nitsch, in seinem Abschlussgespräch mit der Volksstimme. Viele fanden entweder selbst eine neue Arbeitsstelle oder wurden erfolgreich vermittelt, andere nehmen an Maßnahmen teil oder haben sich auf eigenen Wunsch abgemeldet. Dazu kommen Ex-Fricopaner, die in Rente gingen, sich in Elternzeit befinden, den Wohnort wechselten oder auch krank sind. Alles in allem eine Erfolgsgeschichte, so das Fazit von Markus Nitsch. „Wirtschaft ist dynamisch und Unternehmen sind nie für eine Ewigkeit am Markt“, legte Nitsch dar. Das Aus für Fricopan sei vor allem für ältere Mitarbeiter ein harter Einschnitt in ihre Lebensqualität gewesen. Auch wenn sich die Wirtschaftsstruktur einer Region wandele, so ändere das nichts am Einzelschicksal.