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Dorfentwicklung In Eickendorf sorgt eine neue Rampe für mehr Barrierefreiheit

Dass es sich lohnen kann, Probleme anzusprechen, hat sich in Eickendorf gezeigt. Eine neue Rampe ermöglicht jetzt Rollstuhl- und Rollatornutzern einen barrierefreien Zugang zur Sporthalle. Und auch der Kinderwagen kommt so leichter ins Gebäude.

Von Paul Schulz 26.09.2023, 14:30
Eine neue Aluminiumrampe ermöglicht den barrierfreien Zugang zur Eickendorfer Sporthalle. Das erleichtert nicht nur Rollstuhl- und Rollator-Nutzern den Zugang.
Eine neue Aluminiumrampe ermöglicht den barrierfreien Zugang zur Eickendorfer Sporthalle. Das erleichtert nicht nur Rollstuhl- und Rollator-Nutzern den Zugang. Foto: Paul Schulz

Eickendorf - Kaum aufgebaut, da wird sie auch schon rege und mit Dank genutzt: Die Rede ist von einer neuen Rollstuhlrampe, die seit wenigen Tagen den Zugang zur Eickendorfer Sporthalle barrierefrei macht. Dabei ist so eine Rampe aber nicht nur für behinderte Menschen eine Erleichterung, wie sich am Sonnabend bei der Kinderartikelbörse der Mühlinger Landfrauen zeigte. Denn auch Familien mit ihren Kinderwagen konnten so deutlich leichter in die Halle gelangen.

Die Art und Weise, wie Eickendorf die Rampe erhalten hat, bezeichnet Gemeindebürgermeister Marco Schmoldt (SPD) als ein Paradebeispiel dafür, wie etwas auf unkomplizierte Weise und mit gegenseitiger Hilfe gelingen kann. Eickendorfs Ortsbürgermeister Martin Schmidt (SPD) erklärt: „Ich wurde von Mitgliedern des Karnevalklubs darauf angesprochen, dass ältere Mitglieder mit ihren Rollatoren große Probleme hätten, über die Stufen in die Halle zu gelangen.“ Also sucht der Bürgermeister nach einer Lösung und wird auf die Förderaktion „#1BarriereWeniger“ der Aktion Mensch aufmerksam. Dabei werden Maßnahmen zur Förderung der Barrierefreiheit mit bis zu 5000 Euro unterstützt. Allerdings muss die Beantragung des Geldes und die Umsetzung der Maßnahme von einem gemeinnützigen Projekt-Partner erfolgen – alleine kann Schmidt das Geld also gar nicht beantragen.

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Der perfekte Partner ist aber schnell gefunden: Der Allgemeine Behindertenverband in Sachsen–Anhalt (Abisa), der in Schönebeck seinen Sitz hat. Der Vorsitzende Jürgen Hildebrand und der ehrenamtliche Geschäftsführer Frank Schiwek lassen sich natürlich nicht lange bitten und unterstützen das Vorhaben. Die Beantragung der Fördermittel über den Abisa ist nach wenigen Monaten schließlich von Erfolg gekrönt: Über Aktion Mensch wird die neue Rampe für rund 4950 Euro beschafft und aufgebaut. „Es ist eine Barriere weniger“, freut sich Jürgen Hildebrand.

Dennoch ist die Gemeinde Bördeland noch weit davon entfernt, komplett barrierefrei zu sein, weiß Gemeindebürgermeister Marco Schmoldt. „Aber da wollen wir uns verbessern. Zum nächsten Jahr soll das Konzept ’Barrierefreiheit im ländlichen Raum’ erstellt werden. Wir wollen ermitteln, wo Verbesserungsbedarf besteht, wo wir was machen müssen“, erklärt Schmoldt.

Barrierefreiheit ist indes nicht nur bei Gebäuden und Straßen ein Thema, sondern beispielsweise auch bei der Webseite der Gemeinde. Das Stichwort lautet hier: Leichte Sprache. Dabei sollen Erklärungen, Mitteilungen und Co. so formuliert werden, dass sie auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen klar verständlich sind.

„Es ist noch ein weiter Weg“, fasst Marco Schmoldt die künftigen Aufgaben zusammen. Martin Schmidt wirft dabei ein: „Aber ein erster Schritt ist wieder gegangen.“