Kinder lassen sich verhexen

Schönebeck l Während die Musiker der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie spielen und Schauspielerin Andrea Beckmann zwischendurch die Geschichte von Hänsel und Gretel rezitiert, ist es im Dr.-Tolberg-Saal so leise, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Mal mit einem Lächeln auf den Lippen, mal mit ängstlichem Blick folgen die Kinder dem Geschehen auf der Bühne. Der Anlass: Das Bläserquintett der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie führt in einem Kinderkonzert die musikalische Erzählung „Hänsel und Gretel“ auf.

Während das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm vielen Kindern bereits bekannt sein sollte, gibt es bei der musikalischen Erzählung nach Engelbert Humperdinck eine Besonderheit: Hier wechseln sich Musiker und Erzählerin Andrea Beckmann ab, die Musik unterstreicht die Dramatik der Geschichte.

Als die Geschwister sich im Wald verirrt haben und es finster wird, wird auch die vorhin noch so heitere Musik plötzlich unheimlicher, düsterer. Andrea Beckmann versetzt sich gut in die verschiedenen Rollen hinein. Vor allem ihre furchteinflößende Stimme als „Hexe“ jagt so manchem Kind Angst ein – die Blicke sprechen hier Bände.

Doch neben der Musik und der Geschichte sollen die Kinder auch die Instrumente kennenlernen. Während es für einige noch schwierig ist, Posaune, Trompete, Horn, Klarinette und Kontrabass zu benennen, wissen einige schon ganz gut, was für Instrumente auf der Bühne zu sehen sind.

Neben Kindern, die mit ihren Eltern oder Großeltern im Publikum sind, sitzen auch 16 Kinder aus der Kita Knirpsenland und die Schüler der 5. und 6. Klasse aus der Sekundarschule „Leben lernen“ im Publikum. „Wir sind bei den Kinderkonzerten jedes Jahr mit dabei“, drückt die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Blätke ihre Begeisterung aus. „Hänsel und Gretel hatten wir außerdem bereits im Deutschunterricht besprochen“, so die Pädagogin.

Begeistert zeigten sich auch die kleinen Zuhörer der Kita Knirpsenland. Oskar (4) sagt: „Es hat einfach alles super zusammen gepasst.“