1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Barrierefreiheit: Wann wird das Bördeland barrierefrei?

Barrierefreiheit Wann wird das Bördeland barrierefrei?

Viele öffentliche Orte stellen in der Gemeinde Hindernisse für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen dar. Die Situation soll sich jetzt verbessern.

Von Alina Bach 24.03.2024, 06:00
Rampen, Behindertenparkplätze und abgesenkte Bordsteine sollen bei Sanierungen umgesetzt werden.
Rampen, Behindertenparkplätze und abgesenkte Bordsteine sollen bei Sanierungen umgesetzt werden. Foto: Paul Schulz

Bördeland. - Es hat im vergangenen Jahr begonnen, das Projekt „Barrierefreies Bördeland“. Bürgermeister Marco Schmoldt (SPD) erklärt, dass die Gemeinde gemeinsam mit dem Allgemeinen Behindertenverband in Sachsen-Anhalt (ABiSA) die Hindernisse, die im Alltag, etwa für Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen bestehen, erkennen und beseitigen möchte. Mittlerweile sind die Ortsbegehungen in der Gemeinde für eine erste Bestandsaufnahme so gut wie abgeschlossen. Die Erkenntnisse seien sehr aufschlussreich gewesen.

Geweiteter Blick

„Wenn man mit den Fachleuten unterwegs ist, geht man selber in ein Haus rein, wo man schon 20 Jahre jeden Tag drin war, und erkennt dann auf einmal, dass bei den Toiletten nicht mal jemand mit einem Rollstuhl durchkommt“, sagt Marco Schmoldt. Bei den Begehungen der sieben Ortsteile sei man vor allem zu markanten Stellen gegangen. Dazu gehören Bushaltestellen, Sporthallen, Gemeindehäuser, Kindergärten und Schulen. Oft seien Türen zu schmal gebaut oder Bordsteine nicht abgesenkt. Auch Behindertenparkplätze und ebene Zugänge zu Gebäuden fehlten.

Barrierefreier Bahnhof

Doch nicht alle Ergebnisse sind negativ. Der Bahnhof in Eickendorf und auch die Parkplatzsituation vor der Sporthalle seien positiv Beispiele für Barrierefreiheit gewesen. Die ABiSa wird das Protokoll nach Abschluss der Bestandsaufnahme an die Verwaltung übergeben.

Aufnahme ins Entwicklungskonzept

Bis spätestens Ende Mai soll die Handreichung im Gemeinderat vorgestellt werden. „Wir können die Situation natürlich nicht sofort ändern“, weiß der Gemeindebürgermeister. Man verfolge jedoch zwei Ziele: Erstens soll die Liste mit vorhandenen Barrieren in das Integrierte Gemeindeentwicklungskonzept als Fortschreibung eingebracht werden. Zweitens soll die Barrierefreiheit jederzeit mitgedacht werden, wenn Baumaßnahmen angegangen werden. Hierbei sei es wichtig, dass die Maßnahmen auch baulich umgesetzt werden könnten, erklärt Marco Schmoldt.

Das werde jedoch nicht von heute auf morgen passieren, weiß auch der Bürgermeister. „Wir werden nicht die Möglichkeit haben zu sagen: 2025 nehmen wir 230.000 Euro in die Hand und schaffen da und dort Barrierefreiheit.“ Wenn Baumaßnahmen anstünden, müsse das Thema aber im Blick behalten werden. Deshalb und auch um Fördermittel beantragen zu können, sei die Aufnahme in das Entwicklungskonzept der Gemeinde wichtig. Denn mit Eigenmitteln der Gemeinde allein könne der Traum von einem barrierefreien Bördeland nicht umgesetzt werden.