THW in Stendal Die spekakulärsten Einsätze des Technischen Hilfswerks in Stendal
Witzige Anekdoten und der Rückblick auf spannende Einsätze. Zum 30-jährigen Bestehens des Stendaler Ortsverbands des Technischen Hilfswerks blickte Ortsbeauftragter Norman Gelbke zurück.

Stendal - Egal, ob es um (Hoch)Wasser, Feuer, das Abstützen von Gebäuden oder das Bergen von Menschen geht: Die ehrenamtlichen Helfer des Technischen Hilfswerks sind zur Stelle. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens blickt Ortsbeauftragter Norman Gelbke auf die spektakulärsten Einsätze zurück.

Eines der häufigsten Hilfsszenarien sind Hochwasser-Einsätze. Der erste, zu dem der am 1. August 1995 gegründete Stendaler Ortsverband ausrückte, war die Oderflut 1997. Es folgte 2002 das Jahrhunderthochwasser an der Elbe.
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THW Stendal hilft bei Hausexplosion in Staffelde
Im Juni 2012 stützte das THW zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Stendal das Gebäude nach einer Hausexplosion in Staffelde. „Das THW hat ermöglicht, dass alle unversehrt rein- und rausgekommen sind und dass die Statik des Hauses gehalten hat, bis der Einsatz zu Ende war“, erzählt der stellvertretende Oberbürgermeister Axel Kleefeldt (CDU), der selbst beim Einsatz dabei war. Ein ähnliches Szenario bot sich am 2. August 2013 nach einer Hausexplosion in Seehausen.
Der THW-Ortsverband Stendal
Im Stendaler Ortsverband sind 12 Junghelfer und 29 aktive Mitglieder engagiert. Der Frauenanteil im Ortsverband liegt über 20 Prozent. Die Quote der geprüften Ausstattung liegt bei über 95 Prozent sehr hoch. 2024 absolvierten die Helfer 9.787 Dienststunden in den drei Fachgruppen Bergung, Notversorgung und Wasser.
Der Stendaler Ortsverband zeichnet sich aus durch sein stetes Streben, um Entwicklung, Verbesserung und Ausbildung aus
Sandra Theiler-Lang, THW- Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt.
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2013 war laut Norman Gelbke das „spektakulärste Einsatzjahr überhaupt“. Im April war bei einem Brand in Tangermünde ein Mensch verschüttet worden. Zusammen mit der kriminaltechnischen Untersuchung bargen die Helfer des THW die Person.
Das THW wird bei der aktuellen Sicherheitslage mehr denn je gebraucht.
CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Staudt
Vom 5. Juni 2013 bis zum 6. Juli 2013 befand sich der Ortsverband durchgehend im Hochwassereinsatz. „Die Helfer haben hier quasi gewohnt, weil niemand imstande war, nach Hause zu fahren“, berichtet Ortsbeauftragter Norman Gelbke.
Er kam beim Einsatz auf den Leiter des Katastrophenschutz-Stabes, den stellvertretenden Landrat Sebastian Stoll (CDU) zu: „Wenn Sie die Einsatzbereitschaft des THW Stendal jetzt nicht gefährden wollen, dann müssen wir darüber reden, dass wir hier eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner bekommen, weil die Leute nicht nach Hause fahren können“, erzählt Stoll. „Die Waschmaschine und den Wäschetrockner gibt es immer noch“, sagt er.

Die Ehrenamtlichen unterstützten den Landkreis in der Zeit der Corona-Pandemie. Von Anfang 2020 bis 2022 übernahm der THW-Ortsverband fast wöchentlich Hilfstransporte mit Handschuhen, Overalls und allem außer Impfmaterial kreuz und quer durch den Landkreis Stendal.
Wie sich eine enge Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Stendal entwickelte, berichtete Norman Gelbke ebenfalls: „Auf der Weihnachtsfeier 2017 habe ich mit dem damaligen Stadt- und Ortswehrleiter Michael Geffers über die vielen Waldbrände in dem Jahr gesprochen.
„Die Idee, das THW als Unterstützung bei der Wasserversorgung bei Wald- und Flächenbränden in die „Tankeralarm-Ausrückeordnung“ der Hansestadt aufzunehmen, war 2018 geboren. „Das hat uns schon den einen oder anderen spannenden Einsatz beschert“, so Gelbke. Wie beispielsweise 2022 den großen Waldbrand in Hohengöhren, zu dem Stadtwehrleiter Martin Jurga das THW als verlässlichen Partner empfohlen hatte.
Ihr seid stets und ständig in unseren Hinterköpfen, wenn es um die Gefahrenabwehr in Stendal geht.
Stendaler Stadtwehrleiter Martin Jurga
Auch bei verheerenden Stürmen wie im Februar 2022 im Landkreis Stendal hat das THW der Feuerwehr „tatkräftig zur Seite gestanden“, so Norman Gelbke.

Unterstützung bei der Brandbekämpfung lieferten sie zum Beispiel gemeinsam mit weiteren THW-Ortsverbänden im Juni 2022 bei einem verheerenden Brand im Zellstoffwerk Arneburg. Ein aktuelles Beispiel ist der Brand des Toom-Baumarktes Ende März 2025 in Stendal sowie die Hilfe beim Sturm-Einsatz Ende Juni 2025 in Stendal.
Wenig später stützte das THW am 17. April einen einsturzgefährdeten Bäckerladen, in den ein Polizeiauto gerast war. „Wo auch immer die Zukunft uns hinführt. Die Ehrenamtlichen vom THW Stendal werden ihr Bestes geben“, so Norman Gelbke.