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Nahverkehr Stendalbus verzichtet auf Preissteigerung

Die Mehrwertsteuersenkung ist nicht der einzige Grund für die stabilen Preisen beim Busverkehr im Landkreis Stendal.

Von Siegfried Denzel 26.06.2020, 23:01

Stendal l Die nächste Preisrunde im Öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Stendal ist verschoben: War in den vergangenen Jahren immer der 1. August der Stichtag für neue – höhere – Preise, kosten die Tickets der mit dem ÖPNV im Landkreis betrauten Stendalbus GmbH diesmal auch im August noch genauso viel wie im Juli. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage der Volksstimme. Erst Anfang 2021 müssten die Passagiere mehr Busfahrten im Landkreis bezahlen.

Der Grund für diese ungewohnte Preisstabilität: Die ab Juli geltende, coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer. Durch das Verschieben der nächsten Preisrunde „wollen wir unseren Kunden auf möglichst einfachem Wege die Weitergabe der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Mehrwehrtsteuersenkung gewährleisten“, teilte Stendalbus mit.

Mit anderen Worten: Weil das mit einer Fahrzeugflotte von rund 40 Bussen arbeitende Unternehmen für ein halbes Jahr weniger Mehrwertsteuer ans Finanzamt abführen muss, kann es einen fünfmonatigen Verzicht auf regulär höhere Ticketpreise refinanzieren.

Ab dem 1. Januar 2021 dann ist steuerlich gesehen aber wieder alles wieder beim Alten – und außerdem bittet Stendalbus seine Fahrgäste dann stärker zur Kasse. Zur Frage, um wie viele Prozentpunkte die Preise steigen werden, können „wir leider noch keine verbindliche Aussage treffen“, hieß es.

Der befristete Verzicht auf die nächste Preisrunde dürfte jedoch nicht nur mit der Weitergabe der Steuervorteile an die ÖPNV-Nutzer zusammenhängen. Wie bei anderen Anbietern auch hat die Corona-Krise bei Stendalbus die Passagierzahlen stark absacken lassen. „Insbesondere in den Monaten März und April“ seien deutlich mehr Plätze als üblich leer gewesen. „Seit Mai verzeichnen wir aber wieder einen Anstieg des Fahrgastaufkommens.“ Wie lange es dauere, bis die Zahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau sind, „lässt sich derzeit nur bedingt abschätzen“. So viel dürfte aber sicher sein: Mit höheren Preisen könnte es länger dauern.