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Ausstellung Mystik des Harzes in Bilder gebannt

Staunen, Begeisterung und Gänsehaut - die Ausstellung „Mystischer Harz“ im Wernigeröder Bürgerpark ist am Sonntag eröffnet worden.

Von Julia Bruns 08.05.2016, 20:36

Wernigerode l „Ich bin ein totaler Fotofan“, gesteht Svenja Nagel aus Berlin. „Und ich bin, ehrlich gesagt, absolut begeistert.“ Die 21-Jährige besucht mit ihrer Schwester Annika (23) eine besondere Ausstellungseröffnung im Wernigeröder Bürgerpark: Es ist die Schau „Mystischer Harz“, die die schönsten Fotos der gleichnamigen Volksstimme-Leserfoto-Aktion präsentiert. 50 großformatige und 36 kleinformatige Bilder sind im Schäferhaus zu sehen.

Dass die Bilder von Hobbyfotografen wie ihr selbst stammen, das kann Svenja Nagel kaum glauben. „Die Bilder sind unheimlich stimmungsvoll“, sagt sie. Ganz besonders gefällt ihr die Schwarz-Weiß-Fotografie eines Niederländers. Es zeigt einen Mann mit Hund im Wald. „Das ist sehr geheimnisvoll“, so ihr Urteil. Es ist das Foto von Rens Zwangenburg aus Annen in den Niederlanden.

Er hat seine Wanderung zur „Mauseklippe“ gekonnt in Szene gesetzt. Und so schreibt Svenja Nagel auf den Stimmzettel die Nummer 31 – die Nummer ihres persönlichen Favoriten: Rens Zwangenburg. Denn auch diesmal wird wieder das beste Foto der Aktion gesucht und per Abstimmung ermittelt. Teilnehmen kann jeder Besucher der Ausstellung.

Die beiden Berlinerinnen gehen zur nächsten Wand mit vielen verschiedenen Motiven. Sie bleiben vor einem Bild stehen. „Das sieht ja aus wie im Auenland“, stellen sie verblüfft fest. „Das habe ich fotografiert“, wirft ein Mann ein. Es ist Steffen Wrenske aus Osterwieck. Der Hobbyfotograf hat unglaubliche 50 Aufnahmen für das Foto der Höhlenwohnungen in Langenstein zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Das Ergebnis ist eine ungewöhnliche, aber reizvolle Perspektive, wie es sie in der Realität nie geben würde.

Er hat gleich zweimal einen Monatswettbewerb gewonnen und platzierte noch einen dritten von der Jury ausgewählten Beitrag. Dabei ist Wrenske kein Profifotograf. Normalerweise stellt er Industrielacke für Felgen, für Lippenstiftkappen und spezielle Beschichtungen in Leitungen her. Fotografie ist „nur“ ein Hobby – allerdings eines, das er mit Akribie verfolgt. Er zeigt den Urlauberinnen auf seinem Handy weitere ungewöhnliche Aufnahmen, zum Beispiel vom Wasserschloss Westerburg.

Es sind diese vielfältigen Interpretationen der Mystik des Harzes, die die Ausstellung so sehenswert machen. Viele Teilnehmer sind seit dem Beginn des Leser-Fotowettbewerbs im Jahr 2012 dabei. Darunter Siegfried Behrens, Andreas Göbel und Peter Windhövel aus Halberstadt sowie Frank Werner aus Veckenstedt, Jürgen Hartmann aus Darlingerode und viele andere mehr. Auch Newcomer haben sich beteiligt. So konnten Mario Wascher aus Hessen, Uta Uhde aus Röderhof, Mario Tacke aus Drübeck und Regina Krämer aus Thale auf Anhieb ihre Bilder in der Schau platzieren.

Volksstimme-Regionalverlagsleiter Thomas Helmuth bedankt sich bei Parkchefin Marlies Ameling und Jessica Schmidt von der Volksstimme. „Sie haben diese Ausstellung erst ermöglicht“, so Helmuth. Er ist mit seiner ganzen Familie zur Eröffnung gekommen. „Ich bin sehr gerne hier“, verrät er.

Und er wagt einen Blick auf 2017: Im kommenden Jahr werde die Geschichte des Bürgerparks in einer Ausstellung gefeiert. Gesucht werden Fotos mit Bürgerpark-Geschichten – vom Lieblingsort, von besonderen Eindrücken und all den verschiedenen Erlebnissen, die Besucher mit dem Park verbinden. Die Park & Garten GmbH feiert 2017 ihr zehnjähriges Bestehen. Gestartet wird der Wettbewerb im Sommer.

„Mystischer Harz“ ist nach „Harzblicke“ 2013, „Mein Harz“ 2014 und „Tierischer Harz“ 2014 bereits die vierte Ausstellung mit Leserfotografien, die im Schäferhaus des Bürgerparks gezeigt wird.