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Feuerwehr-Großeinsatz Lahm gelegt: Brockenbahn im Harz stellt Betrieb wegen Feuer im Nationalpark ein

120 Einsatzkräfte kämpfen im Nationalpark Harz gegen einen Waldbrand in unzugänglichem Gelände. Die Harzer Schmalspurbahnen müssen den Zugverkehr zum Brocken einstellen.

Von Holger Manigk Aktualisiert: 27.04.2022, 07:39
Den Brandort am Brocken erreichen die Feuerwehrleute nur zu Fuß oder per Zug der Harzer Schmalspurbahnen.
Den Brandort am Brocken erreichen die Feuerwehrleute nur zu Fuß oder per Zug der Harzer Schmalspurbahnen. Foto: picture alliance/dpa

Brocken - Ein Waldbrand am Brocken hat am Dienstag (26. April) rund 120 Einsatzkräfte in Atem gehalten. Der Alarm sei gegen 14.30 Uhr eingegangen, berichtet Marco Söchting. Wie Wernigerodes Stadtwehrleiter ergänzt, habe sich das Feuer auf gut einem Hektar im Gelände zwischen Goethebahnhof und Eckerloch im Nationalpark Harz ausgebreitet.

„Die Stelle war so unzugänglich, dass wir nur mit einer Viertelstunde Fußweg und über die Gleise der Harzer Schmalspurbahnen an den Brandort gelangten“, erläutert Söchting. Auf der Schiene seien auch zwei Kesselwagen und Personenwagen im Einsatz gewesen, die Kameraden zum Brandort transportierten. Das Feuer sei am Abend gegen 19 Uhr oberflächlich gelöscht gewesen, doch viele Glutnester im trockenen Boden flammten immer wieder auf.

Neben der freiwilligen Feuerwehr und der hauptberuflichen Wachbereitschaft aus Wernigerode waren Kameraden aus Schierke, Ilsenburg, Drübeck, Tanne, Sorge, Benneckenstein, Elend und Elbingerode beteiligt. Ihren Einsatz sicherte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft medizinisch ab.

Weiteres Feuer zwischen Schierke und Drei Annen Hohne gelöscht

Die Ortswehren aus Elbingerode und Elend kümmerten sich zudem laut Söchting um einen weiteren Brand, da die Wernigeröder bereits unterwegs zum Brocken waren: Zwischen Drei Annen Hohne und Schierke waren rund 100 Quadratmeter Waldboden entflammt.

Unterdessen mussten die Harzer Schmalspurbahnen ihren Brockenverkehr wegen der starken Rauchentwicklung einstellen. „Ein Zug steht noch auf dem Brocken, einer in Schierke“, informierte Unternehmenssprecher Dirk Bahnsen am Dienstagabend gegen 19.15 Uhr. Einige Passagiere steckten zu diesem Zeitpunkt auf dem höchsten Harzgipfel fest.

„Wie viele es sind, können wir nicht abschätzen“, so der Sprecher der Eisenbahngesellschaft. Wann und wie sie den Brocken Richtung Tal verlassen können, war noch nicht abzusehen. „Wir bringen ihnen Getränke nach oben und versuchen, sie bestmöglich zu versorgen“, versprach Bahnsen.