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Radwege Mit dem Rad zum Barleber See?

Wer im Sommer zum Naherholungszentrum Barleber See kommen möchte, hat es von Barleben aus mit dem Fahrrad schwer. Einen vernünftigen Radweg gibt es nicht. Was könnte die Alternative sein?

Von Sebastian Pötzsch 27.02.2024, 10:14
Nach Plänen der Gemeinde Barleben soll ein Wirtschaftsweg  links der Bahnlinie Magdeburg-Stendal nahe des S-Bahn-Haltepunktes zu einem Radweg aufgwertet werden. Doch geht das überhaupt?
Nach Plänen der Gemeinde Barleben soll ein Wirtschaftsweg links der Bahnlinie Magdeburg-Stendal nahe des S-Bahn-Haltepunktes zu einem Radweg aufgwertet werden. Doch geht das überhaupt? Foto: Sebastian Pötzsch

Barleben - Radwege stehen in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda der Gemeinde Barleben. Für jene Verbindung entlang der Rothenseer Straße steht die Entwurfsplanung. Auch für die langersehnten Lückenschlüsse entlang der Landesstraße 47 bei Meitzendorf sowie der L48 bei Ebendorf laufen die Planungen.

Nun steht ein weiteres Projekt in den Startlöchern. Dabei geht es um eine Radwegverbindung von Barleben aus ins östlich gelegene Naherholungszentrum „Barleber See“. Tatsächlich wird auch dieses Vorhaben schon lange gefordert. Schließlich wollen viele Einwohner im Sommer mit dem Fahrrad zum Baden fahren.

Bis zum Barleber See

Das ist im Prinzip schon möglich, gestaltet sich jedoch recht schwierig. So können Radler den Buschweg im äußersten Nordosten der Ortschaft bis zum S-Bahn-Haltepunkt „Barleber See“ nutzen. Allerdings müssen Mensch und Technik viel aushalten, denn der Buschweg besteht aus einem in die Jahre gekommenen Feldsteinpflaster. Außerdem haben Radler das Problem, dass sie ihre Gefährte über eine Brücke am S-Bahnhof tragen müssten.

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Deshalb bevorzugt die Gemeinde eine andere Radwegeverbindung, die ebenfalls bereits genutzt wird. Diese verläuft auf der Straße nördlich des Adamsees, soll perspektivisch auch einen Radweg bekommen und quert die Bahngleise Magdeburg-Haldensleben und Magdeburg-Stendal. Dahinter zweigt ein landwirtschaftlicher Nutzweg nach links in Richtung Norden ab, der an der S-Bahn-Station „Barleber See“ endet.

Doch auch der Feldweg entlang der Gleise ist gänzlich ungefestigt und nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet. Dennoch wird er von Radlern genutzt, wie Spuren beweisen. Doch die muten sich und auch ihren Untersätzen einiges zu. Vor allem nach Regen bilden sich Schlamm und riesige Pfützen, die durchfahren werden müssen.

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Nun hat ein beauftragtes Ingenieurbüro drei Varianten vorgelegt, über die die Ratsmitglieder in Sitzungen und Ausschüssen zu beraten und final während der Ratssitzung am 14. März zu beschließen haben. Diese unterscheiden sich minimal in der Wegführung sowie in der Art ihrer Ausführung beispielsweise mit Asphaltdeckschicht oder als Betonspurbahn. Erstere wäre mit Baukosten in Höhe von rund 470.000 Euro die preiswerteste, letztere mit etwa 541.000 Euro die teuerste Variante.

Für Edgar Appenrodt, der für die Fraktion FWG/Grüne im Gemeinderat sitzt, wird mit dem Bau der Radwegverbindung eine alte Forderung erfüllt. „Seit mindestens zehn Jahren reden wir darüber. Endlich wird das Vorhaben umgesetzt“, betont der Politiker. „Endlich ist bei einigen der Groschen gefallen“, fügt er hinzu.

Dieser marode Feldweg östlich der Bahnlinie Magdeburg-Stendal soll zum Fahrradweg werden und die Gemeinde mit dem Barleber See verbinden.
Dieser marode Feldweg östlich der Bahnlinie Magdeburg-Stendal soll zum Fahrradweg werden und die Gemeinde mit dem Barleber See verbinden.
Foto: Sebastian Pötzsch

Damit kann er Franz-Ulrich Keindorff (FDP) wohl nicht gemeint haben. Der langjährige Gemeindebürgermeister berichtet vom Kampf, der bereits seit 1992 geführt werde. So sei der gewollte Radweg parallel der Schienen in einer Einheit mit dem Radweg rund um den Adamsee zu sehen. Dieser soll perspektivisch ab der Rothenseer Straße zwischen Seeufer und Autobahn 2 gebaut werden und dann in eben jenen Radweg münden, über den die Räte aktuell zu entscheiden haben.

So sei bereits Anfang der 1990er Jahre ein erster Vertrag zwischen Gemeinde und Kieswerkbetreiber über den Bau eines Radweges rund um den Adamsee geschlossen worden.

„Das hat uns die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises aber immer verwehrt“, sagt der Franz-Ulrich Keindorff. „Mit der Priorisierung wurde das Gesamtvorhaben nun endlich angestoßen“, betont der FDP-Fraktionsvorsitzende im Barleber Gemeinderat.