Basketballer lernen Teamarbeit

Wolmirstedt l Es hat nur wenige Minuten gedauert, da hatten die Kinder und Jugendlichen am Montagmorgen bereits ihre Teams gefunden. „Die Berührungsängste verschwinden schnell“, sagt Mitorganisator Marcel Albrecht. Das liegt auch daran, dass die amerikanischen Basketballer sehr offen auf die Teilnehmer zugehen.

Denn das News Release Camp, das von den Baskets Wolmirstedt organisiert wird, wird im inzwischen 21. Jahr von amerikanischen Collegestudenten geleitet. „Die Amerikaner haben in ihren Heimatorten und Kirchen gesammelt, um hierher zu kommen,“ berichtet Marcel Albrecht. Sie kommen nach Deutschland, um den Kindern Basketball und Teamwork beizubringen.

Marcel Albrecht gehört zu den Betreuern, die bereits seit längerem dabei sind. „Meistens sind es ehemalige Campteilnehmer, die nun dafür sorgen, dass hier alles geregelt abläuft“, sagt Albrecht. Dazu gehört neben dem Basketballspielen auch der Zusammenhalt der Gruppe. Schließlich übernachten die Kinder die ganze Woche in den Klassenräumen.

„Dabei achten wir darauf, dass alle die Campregeln einhalten“, sagt Albrecht. „Macht doch mal einer Blödsinn, müssen auch seine Teamkameraden mit ins Straftraining.“ Dadurch merken die Teilnehmer schnell, dass es nur als Team funktioniert, eine Einstellung, die auf dem Basketballfeld von hoher Bedeutung ist.

In den Mittagsstunden gibt es nach dem Essen eine Bibelstunde. Dabei setzen sich die Gruppen draußen oder in der Halle zusammen und unterhalten sich. „Ziel ist es, dass sich alle kennenlernen“, erklärt Marcel Albrecht. Bibelstunde heißt diese Zeit deswegen, weil die Mitglieder des News-Release-Teams sehr gläubig sind. So erzählen sie den Kindern davon, wie ihnen der Glauben hilft. Bekehrend wollen sie dabei aber nicht wirken.

Trotz der Sprachbarrierre weiß jeder der Teilnehmer, was er beim Training zu tun hat. „Sport erklärt sich oft von selbst und die Begriffe im Basketball sind ja ohnehin englisch“, sagt Marcel Albrecht.„Wir tauschen uns auch jedes Jahr mit den anderen Camps in Deutschland aus“, erzählt er. Bis vor Kurzem war das Wolmirstedter Basketballcamp das einzige, bei dem die Teilnehmer übernachten. „Nachdem wir von unseren guten Erfahrungen damit berichtet haben, wollen das nun auch andere Camps machen“, sagt Albrecht.

Die Reichweite des Camps steige immer weiter, sodass auch in diesem Jahr über 100 Teilnehmer im Camp sind. Viele Interessenten haben keinen Platz bekommen. „Die Kinder und Jugendlichen kommen aus ganz Sachsen-Anhalt“, sagt Albrecht. So seien in diesem Jahr auch viele Teilnehmer aus Halle dabei. „Das Basketballcamp lebt von der Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, man muss hier Leute haben, die die Sache gern machen“, ist sich Marcel Albrecht sicher. An dieser Stelle lobt er den Förderverein der Baskets Wolmirstedt, der unter anderem jedes Jahr dafür sorgt, dass die Kinder auch genügend Verpflegung haben.

Am Montagabend fand ein Freundschaftsspiel vom News-Release-Team gegen den USC Magdeburg statt. Am heutigen Mittwoch wird das Team gegen die Baskets Wolmirstedt spielen. Den Abschluss macht am Freitag ein Spiel gegen die Aschersleben Tigers.

Auch die sonstigen Abende sind gut durchgeplant. Am Montag gab es ein Mitternachtsturnier, am Dienstag eine „Skill-Challenge“, bei der besondere Fähigkeiten geschult wurden. Donnerstag soll es ein Streetballturnier geben. „Die Kinder sind abends oft so müde, dass sie von selbst schlafen gehen“, sagt Albrecht.