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Wie ein Glückstreffer im Lotto Berliner Polizei klärt Kunstdiebstahl auf: Gestohlene Sandsteinfiguren kehren endlich nach Zerbst zurück

Nach über 13 Jahren sind zwei historische Sandsteinfiguren vom Zerbster Frauentorfriedhof überraschend wieder aufgetaucht. Die Polizei Berlin deckte eine Diebesbande auf, die jahrelang Kunstwerke von Friedhöfen stahl.

Aktualisiert: 19.12.2025, 10:07
Diese beiden Sandsteinfiguren hatte eine Diebesbande vom Zerbster Frauentorfriedhof gestohlen. Jetzt kehren die Plastiken zurück.
Diese beiden Sandsteinfiguren hatte eine Diebesbande vom Zerbster Frauentorfriedhof gestohlen. Jetzt kehren die Plastiken zurück. Foto: Polizei Berlin

Berlin/Zerbst (vs) - Ein vor mehr als 13 Jahren erfolgter Diebstahl auf dem Zerbster Frauentorfriedhof ist jetzt aufgeklärt. Seither fehlten an der Grabplatte von Johann Christian Partheil und seiner Gattin Dorothea Elisabeth zwei Sandsteinfiguren. Nun tauchten die Plastiken völlig überraschend wieder auf.

Wie die Pressesprecherin der evangelischen Landeskirche Anhalts, Susanne Reh, mitteilte, ist der Polizei in Berlin im Mai ein Schlag gegen eine Diebes- und Hehlerbande gelungen. Bei Durchsuchungen der Grundstücke eines 55-Jährigen aus Berlin und seiner Komplizen stellte die Polizei demnach zahlreiche Kunstgegenstände sicher.

Darunter befanden sich Bronze- und Steinskulpturen sowie eine Vielzahl historischer Zäune. Die Täter hatten seit Jahren auf Friedhöfen, meist im Norden Deutschlands, alles Stehlenswerte an Kunst mitgenommen, um dieses gewinnbringend zu veräußern.

Hoffnung auf Rückkehr der gestohlen Figuren war längst verschwunden

Und ihr Beutezug führte sie ganz offensichtlich auch nach Zerbst. Denn zwei der sichergestellten Sandsteinfiguren konnten nun einer im ausgehenden 18. Jahrhundert angelegten Grabanlage auf dem Zerbster Frauentorfriedhof zugeordnet werden.

„Pfarrer Albrecht Lindemann verband die Anfrage des Landeskriminalamtes Berlin mit einem alten Diebstahlsfall und leitete sie weiter“, schilderte Susanne Reh. Der Eigentümer der Grabanlage, der Zerbster Metallbaumeister Klaus Partheil, reagierte auf die Nachricht mit einem freudigen "Bingo!", wie er zitiert wird.

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Die Hoffnung auf die Rückkehr der Figuren nach der langen Zeit sei bei allen Beteiligten längst verschwunden gewesen, während die leeren Sockel nicht nur bei Friedhofsführungen regelmäßig für Verdruss sorgten, so die Sprecherin der Landeskirche. Entsprechend dankbar seien Familie Partheil und die Kirchengemeinde St. Bartholomäi den Berliner Ermittlern.

Anfang Januar wird René Allonge von der Polizei Berlin, Abteilung Kunstdelikte, die Sandsteinfiguren persönlich nach Zerbst bringen und an den Eigentümer zurückgeben.