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American Football Warum die Virgin Guards wieder verloren haben

Die Virgin Guards unterliegen gegen die Spandau Bulldogs. Indes ist die Abstiegsfrage noch nicht final geklärt.

30.08.2023, 08:00
 Tom Engelmann (rechts) erzielte im Heimspiel gegen die Spandau Bulldogs zwei Touchdowns für die Virgin Guards.
Tom Engelmann (rechts) erzielte im Heimspiel gegen die Spandau Bulldogs zwei Touchdowns für die Virgin Guards. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Kevin Gehring

Dass es ein nahezu perfektes Spiel bräuchte, damit die American Footballer der Magdeburg Virgin Guards den Spandau Bulldogs gefährlich werden können, war schon vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag klar. Immerhin hatten die Spandauer das Hinspiel rekordverdächtig hoch mit 80:0 gewonnen. Im Rückspiel bot die Garde dem ambitionierten Spitzenteam über drei Viertel ein Duell auf Augenhöhe, doch ein einziger Spielabschnitt hat die Regionalliga-Partie bereits frühzeitig entschieden.

Mit einer 10:7-Führung waren die Sudenburger ins zweite Viertel gestartet, zwölf Spielminuten später ging es beim Stand von 10:36 in die Halbzeit. „Damit war es entschieden“, sagte Spielertrainer Bernhard Filipiak. „Wenn man ein Viertel mit 0:29 verliert, kann man das auf diesem Niveau kaum aufholen.“ Insbesondere nicht gegen einen Gegner wie die Spandau Bulldogs. „Es ist ärgerlich, dass wir ein ganzes Spiel in so kurzer Zeit komplett aus der Hand geben“, haderte Filipiak. Doch er lobte auch: „Positiv ist zu erwähnen, dass wir in der zweiten Halbzeit eben nicht einbrechen, sondern ihnen wieder auf Augenhöhe begegnen. Da hat die Mannschaft ihren Charakter bewiesen.“ Das dritte Viertel gewannen die Bulldogs mit 13:7, das vierte endete mit 13:13.

„30 Punkte sind eine Ansage“

Ohnehin: Der Offensive war kein Vorwurf zu machen. Mit den Touchdowns von Tom Engelmann (2), Gabriel Richter und Friedemann Schlicht sowie einem Field Goal von Christian Wiegel brachten die Sudenburger so viele Zähler gegen Spandau auf die Anzeigetafel wie kein anderes Team der Regionalliga Ost. „30 Punkte sind eine Ansage“, sprach auch Filipiak der Angriffsreihe sein Lob aus.

Die von ihm gecoachte Defense konnte derweil gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga nicht glänzen. „Wir hatten zu viele individuelle Fehler in der Umsetzung unseres Spielsystems“, bemängelte Filipiak. „Gegner wie die Bulldogs erkennen das sofort und finden die freien Räume. So konnten sie mit ihren Amerikanern auf Schlüsselpositionen häufig schnell punkten.“

Sieg in Leipzig wäre sehr wichtig

Es blieb nach dem letzten Heimspiel der Saison – wie schon häufiger in den vergangenen Monaten – die Erkenntnis: „Es hätte ausgeglichener sein können.“ Wobei Filipiak auch den „deutlichen Fortschritt“ im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen positiv hervorhob: „Mit dem Hinspiel war die Leistung vom Sonntag nicht zu vergleichen.“

Doch Punkte in der Tabelle bringt das eben nicht, so dass sich die Garde noch nicht vorzeitig den Klassenerhalt sichern konnte. Als Fünfter von sieben könnten sie im Saisonfinale noch von den Dresden Monarchs II eingeholt werden. Vor der Saison war der sechste Rang zwar als Abstiegsplatz ausgewiesen worden, ein Rückzug aus der ersten Bundesliga dürfte jedoch für die Abkehr von diesem ursprünglichen Plan sorgen. „Final ist das noch nicht geklärt“, sagte Filipiak. Sollten die Virgin Guards aber ihr Saisonfinale bei den Leipzig Lions (9.9., 15 Uhr) gewinnen, könnte ihnen niemand die Regionalliga streitig machen.