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Geschichsträchtiges Gasthaus war nicht mehr standsicher "Scharfe Ecke" soll bis Mittwoch verschwinden

Von Steffen Reichel und Mario Kraus 31.08.2012, 03:33

Überraschend für viele Burger hat in dieser Woche der Abriss des historischen Gebäudes "Scharfe Ecke", Magdeburger Straße 45, begonnen.

Burg l "Wir gehen davon aus, dass die Abrissarbeiten wie geplant am 5. September abgeschlossen werden, damit das Rolandfest, das vom 7. bis 9. September stattfindet, reibungslos über die Bühne gehen kann", sagt Stadtsprecher Bernhard Ruth. Denn der Abriss geht mit Verkehrseinschränkungen und einer Umleitung einher.

Mit der "Scharfen Ecke" verschwindet ein weiteres geschichtsträchtiges Gebäude der Burger Innenstadt. "Wir als Stadt haben lediglich die Information bekommen, dass die Standsicherheit des Hauses nicht mehr gewährleistet war und das Bauordnungsamt des Landkreises eine Abrissverfügung erteilt hat", so der Stadtsprecher weiter.

Das bestätigte auf Nachfrage Henry Liebe von der Kreisverwaltung: "Das Gebäude ist laut Gutachten eines Ingenieurbüros akut einsturzgefährdet. Daraufhin hat die neue Eigentümerin sich bereit erklärt, das Gebäude umgehend abzureißen und damit die Gefahr für die angrenzenden, vielbefahrenen Straßen zu beseitigen. Die Eigentümerin wurde von der Unteren Denkmalschutzbehörde verpflichtet, die bestehenden Keller zu erhalten." Eine Sanierung des Gebäudes sei aufgrund des desolaten Zustandes nicht möglich, unterstrich Liebe.

Doch was passiert nach dem Abriss? Stadtsprecher Ruth hat keine anderen Informationen, als dass der Abriss der "Scharfen Ecke" der erste Schritt zur Umsetzung der Planungen zur Neubebauung des Quartiers an der Ecke Brüderstraße/Magdeburger Straße ist. Diese Planungen waren bereits 2009 im Bauausschuss des Burger Stadtrates vorgestellt worden - unter dem Arbeitstitel "Wohnen am Rolandplatz". Geplant sind auf dem etwa 6700 Quadratmeter großen Areal 50 barrierefreie Wohnungen. Allerdings war 2009 der Informationsstand der, dass Abrisse von Altbauten für das neue Wohnquartier nur im rückwärtigen Bereich erfolgen und die straßenseitigen Fassaden saniert werden sollten. So weiß es auch Clemens Engel (CDU), Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses des Burger Stadtrates: "Es ist enttäuschend und nicht akzeptabel, dass Stadt und Fachausschuss nicht in das Abriss-Vorhaben eingebunden wurden. Über die Gründe gibt es bislang keine Informationen."

Nach Volksstimme-Informationen sollen nach der "Scharfen Ecke" zumindest keine weiteren Abrisse innerhalb der Häuserfront der Ecke Brüderstraße/Magdeburger Straße erfolgen. Die Häuser links und rechts der "Scharfen Ecke" könnten saniert und in das Projekt "Wohnen am Rolandplatz" eingebunden werden.