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Fehlzeitenreport Corona sorgt in Sachsen-Anhalt tausendfach für Langzeitbeschwerden

Fast 4.000 berufstätige Sachsen-Anhalter sind seit Pandemiebeginn mindestens einmal wegen Long-Covid, Post-Covid oder CFS ausgefallen. Die Diagnosen führen meist zu langen Krankschreibungen.

Von Alexander Walter Aktualisiert: 29.02.2024, 17:30
Ein Patient in einer Klinik für Long-Covid-Patienten lässt seine Lungenfunktion überprüfen. Long-Covid, Post-Covid und CFS sorgen häufig für lange Ausfallzeiten.
Ein Patient in einer Klinik für Long-Covid-Patienten lässt seine Lungenfunktion überprüfen. Long-Covid, Post-Covid und CFS sorgen häufig für lange Ausfallzeiten. Foto: picture alliance/dpa

Magdeburg - Mindestens 3.853 Menschen in Sachsen-Anhalt waren seit Pandemiebeginn wegen Long-Covid, Post-Covid oder dem Chronischen Fatigue-Syndrom (CFS) krankgeschrieben.

Das geht aus dem aktuellen Fehlzeitenreport der AOK hervor, der den Zeitraum seit Beginn der Pandemie im März 2020 bis Ende 2023 ausgewertet hat.

56.000 erwerbstätige Versicherte seit Pandemiebeginn mit Corona krankgeschrieben

Bei 56.246 erwerbstätigen AOK-Versicherten (von insgesamt 190.000), die wegen einer akuten Covid-Erkrankung wenigstens einmal krankgeschrieben waren, ist der Anteil der Diagnosen insgesamt gering. So litten 2,7 Prozent der Akut-Erkrankten später an Long-Covid (insgesamt 1515 Fälle).

Alle drei Diagnosen gehen aber mit überdurchschnittlich langen Krankschreibungen einher. So lag die Dauer der Krankschreibung bei Long-Covid im Schnitt bei 38,8 Tagen, bei Post-Covid waren es 30,9 Tage und bei CFS 34,9 Tage. Zum Vergleich: 2022 lag die allgemeine durchschnittliche Krankheitsdauer bei der AOK bei 12,9 Tagen.

Allgemeiner Krankenstand in Sachsen-Anhalt bleibt auf höchstem Niveau

Der Unterschied zwischen Long-Covid und Post-Covid ist ein rein zeitlicher. Dauern Beschwerden bis zu vier Wochen nach einer Infektion an, wird von Long-Covid gesprochen. Halten sie auch nach drei Monaten noch an, ist von Post-Covid die Rede. CFS ist nach derzeitigen Erkenntnissen eine neuroimmunologische Erkrankung, die mit anhaltender Schwäche und einer Verstärkung der Symptome nach körperlicher Anstrengung einhergeht. Die Erkrankung kann die Lebensqualität erheblich einschränken.

Laut Kasse könnte die Zahl der von einer der drei Diagnosen Betroffenen höher sein als die vorliegenden Daten. Denn nicht jeder Betroffene werde beim Arzt auch mit einer der drei Diagnosen krankgeschrieben.

„Die Analyse zeigt aber auch, dass zuletzt deutlich weniger Menschen wegen Post-Covid, Long-Covid oder CFS krankgeschrieben waren als in den Jahren 2021 und 2022“, sagte Rene Bethke, Leiter des Bereichs Gesundheitsmanagement bei der AOK. So waren 2022 in der Spitze noch 590 je 100.000 Versicherten von einer der drei Diagnosen betroffen, 2023 waren es noch 280.

Der allgemeine Krankenstand im Land blieb laut Kasse 2023 mit 7,9 Prozent auf dem historischen Höchststand von 2022. Mehr als jeder Dritte (39,9 %) musste sich dabei wegen einer Atemwegserkrankung krankschreiben lassen.

Hilfe für Long-Covid-Betroffene

Die AOK bietet Personen, die an Long-Covid leiden, ein Online-Programm an. Mehr Informationen gibt es auf den Seiten der Kasse: hier (externer Link)