Leerstand Kein Skandal, aber ärgerlich
Dass weniger Flüchtlinge kommen, war beim Anmieten von großen Flüchtlingsheimen nicht absehbar.
In Sachsen-Anhalt stehen ganze Gebäude leer, weil im Moment deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen als noch vor zwei Jahren. Wegen der laufenden Mietverträge werden für die ungenutzten Zimmer trotzdem Millionen fällig. Das ist ärgerlich und höchst unbefriedigend – taugt aber nicht für eine empörende Debatte.
Im Jahr 2015 musste das Land wegen des großen Zustroms nahezu jedes größere Objekt anmieten, das zu bekommen war. Sicher hätte man in puncto Vertragslaufzeiten zum Teil mit mehr Weitblick handeln können. Doch angesichts des Unterbringungsdrucks war das damals nicht die höchste Priorität.
Dass die Landesregierung nun versucht, ungenutzte Häuser loszuwerden, ist ihre Pflicht. Dabei wird aber auch offenbar, wie träge der Staatsapparat manchmal ist: Eine schnelle Umnutzung der Objekte für andere Zwecke wird gar nicht erst erwogen oder gelingt nicht. Mehr Flexibilität wäre da manchmal wünschenswert.
