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Forderung Strenge Vorgaben für Bauern bei Bränden

Nach mehreren größeren Feldbränden in Sachsen-Anhalt fordert die Politik nun auch eine strengere Inpflichtnahme der Landwirte.

Von Oliver Schlicht 02.07.2019, 01:01

Magdeburg l Der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, forderte am Montag staatliche Vorgaben für Landwirte, die Brände verhindern helfen. Bislang gebe es nur Empfehlungen. Als Beispiele nannte er bei Erntearbeiten ausreichend Löschwasser vor Ort. Außerdem soll ein Traktor und ein Pflug vorgehalten werden, um Brandschneisen anlegen zu können. Erben: „Brandschutz bei Feldarbeiten ist nicht nur Sache der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren. Auch die Landwirte sind in der Pflicht.“ Die vielen Brände und deren Ausmaß zeigen, dass es hier Defizite gibt.

Deshalb bedarf es hier keiner Empfehlungen, sondern klarer Vorgaben des Landes. Solche Vorgaben gab es bis 1990 in der DDR auch schon mal. „Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass dies notwendig ist, dann wurde dieser schon in der letzten Woche wieder erbracht“, so Erben.

Am Sonntag hatten mehrere Brände in Sachsen-Anhalt gewütet und Feldflächen zerstört. Zwischen Schönebeck und Calbe/Saale vernichtete ein Feldbrand 61 Hektar Getreideflächen. In Bittkau bei Tangerhütte standen eine Scheune und mehrere Häuser in Flammen. Das Feuer soll an einer landwirtschaftlichen Maschine ausgebrochen sein. Es hatte sich offenbar durch Funkenflug und Wind ausgebreitet, auch mehrere Hektar Acker und Feld brannten. In Zörbig (Anhalt-Bitterfeld) brannte eine Lagerhalle und ein 17 Hektar großes Getreidefeld.

In Sachsen-Anhalt war der Juni extrem warm. Laut einer am Freitag veröffentlichten vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) lag die Durchschnittstemperatur in dem Bundesland bei 21,1 Grad. Die Sonne schien 335 Stunden. Den Wetterexperten zufolge war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Juni noch nie so warm und sonnenreich wie in diesem Jahr.