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Urteil Sechs Jahre Haft wegen versuchten Mordes

Er soll das Haus seiner Ex-Partnerin und seinen Kindern in Oschersleben angezündet haben. Nun muss er ins Gefängnis.

Von Annette Schneider-Solis 13.12.2017, 15:48

Magdeburg (dpa) l Wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Partnerin und zwei Kindern sowie schwerer Brandstiftung sowie schwerer Brandstiftung ist ein 33-Jähriger aus Oschersleben zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe soll der Mann zum Teil in einer Entziehungsanstalt verbringen, entschied das Landgericht Magdeburg am Mittwoch. Der Mann hat demnach am 7. Juni dieses Jahres Feuer in dem Mehrfamilienhaus gelegt, das Gebäude brannte nieder und musste abgerissen werden. Die Bewohnerin, die ehemalige Lebensgefährtin des Mannes, konnte sich mit ihren beiden kleinen Kindern nur durch einen Sprung aus dem Fenster retten.

Die beiden hatten sich laut Gericht erst wenige Wochen vor der Tat getrennt. Seitdem verweigerte die Frau dem Angeklagten den Umgang mit seinen Kindern – wegen dessen Alkoholabhängigkeit. Mehrfach kam es zu Auseinandersetzungen, der Angeklagte trat die Tür ein, warf Sachen aus dem Fenster. Am Morgen des Tattages änderte der 33-Jährige sein Profilbild bei einem Messangerdienst. Auf schwarzem Grund war neben einer Pistole zu lesen: "böse Gedanken". Gegenüber Zeugen kündigte er zudem an, durchzudrehen.

Während der Ermittlungen hatte der Angeklagte die Vorwürfe immer bestritten. Mit seinen letzten Worten im Prozess beteuerte er, dass er seine Kinder liebe und ihnen nie etwas antun würde. Doch das Gericht war überzeugt, dass alle Indizien auf eine Täterschaft des Angeklagten hinweisen. Nur er habe ein Motiv und Zugang zu dem verschlossenen Haus, er sei in der Nähe und zuvor bereits gewalttätig gewesen.

Mit seinem Urteil blieb das Landgericht deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Der Verteidiger dagegen hielt seinen Mandanten für unschuldig und will in Revision gehen.