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SC Magdeburg Mit kühlem Kopf nach Minden

Vor dem Punktspiel des SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga bei GWD Minden ist der Einsatz von Marko Bezjak und Finn Lemke fraglich.

Von Daniel Hübner 22.10.2016, 01:01

Magdeburg l Theorie ist was Herrliches: Mindens Trainer Frank Carstens hat angekündigt, den Magdeburger Michael Damgaard in seinen Aktionen einschränken zu wollen. Das kann mit einer disziplinierten Arbeit in der 6-0-Abwehr passieren oder mit der vermeintlich leichteren Variante einer Manndeckung. Damgaard steht ja nicht zu Unrecht auf dem Zettel des 45-jährigen GWD-Coaches, immerhin hat der Däne in den acht Partien dieser Saison bereits 42 Treffer für den SCM erzielt. Zumindest könnte Carstens‘ Plan aufgehen, wenn Marko Bezjak, Spielmacher der Grün-Roten, am heutigen Sonnabend in der Kampa-Halle (19 Uhr) nicht auflaufen sollte. Bezjak hatte sich gegen Balingen am linken Sprunggelenk verletzt. „Er konnte nur sehr dosiert trainieren“, berichtete Magdeburgs Coach Bennet Wiegert. Aber damit war Bezjak nicht allein.

Auch Finn Lemke hat die Einheiten allenfalls auf Sparflamme absolviert. Der 2,10-Meter-Hüne wurde bis Donnerstag gegen seinen grippalen Infekt mit Antibiotika versorgt. Damit fehlt, wenn er fehlt, zumindest eine Alternative für Damgaard, während die erste Alternative für Bezjak der Norweger Christian O‘Sullivan ist. „Ich werde kurz vor dem Anwurf die Entscheidung treffen müssen“, blickte Coach Wiegert voraus. „Und ich werde sicher kein Risiko eingehen.“

Das sind also die personellen Voraussetzungen beim SCM vor dem neunten Spieltag, an dem das Team sein Punktverhältnis auf vier Pluszähler ausbauen kann (derzeit Platz sechs mit 9:7 Punkten). Minden belegt Rang 15 mit 5:11 Zählern. „Wir kämpfen dort um wichtige Punkte, das kann für uns ein richtig guter Monat werden“, blickte Wiegert nicht nur zurück auf die bisherigen zwei Siege im Oktober, sondern auch voraus auf die nächsten Aufgaben am Mittwoch im Pokal gegen THW Kiel (20.15 Uhr) und am Sonntag darauf gegen die Füchse Berlin (15 Uhr). „Wer aber in jedem Spiel der Bundesliga nicht sein Potenzial abruft, der wird gnadenlos bestraft“, ergänzte der 34-Jährige. Das gilt also auch in Minden.

In der Theorie lässt sich allerdings auch das Stärken-Schwächen-Profil der heutigen Gastgeber definieren. Es läuft dort vor allem über die rechte Seite mit voller Kraft voraus. Christoffer Rambo (rechter Rückraum/41), Alexander Svitlica (Rechtsaußen/39) und Dailbor Doder (Mitte/24) haben mehr als die Hälfte der Mindener Treffer in dieser Saison erzielt. Auch dank dieser die beiden bisherigen Siege beim TBV Lemgo (27:26) und gegen HC Erlangen (24:23) erkämpft.

„Aber so einfach ist es nicht, einfach mal drei Spieler kaltzustellen“, betonte Wiegert nach ausgiebigem Videostudium. „Auch Helge Freiman auf Rückraum links hat sich sehr gut in die Bundesliga reingefunden. Und die will Minden vor allem über die Heimspiele halten.“ Freiman, der Neuzugang aus Schweden, markierte bislang 16 Treffer für GWD. „Für uns wird es darauf ankommen, den kühlen Kopf zu bewahren, an unsere Stärken zu glauben und neben Plan A noch einen Plan B und C zu haben.“ Nicht nur in der Theorie, auch in der Praxis.