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Warum ein Maibaum? Wenn die Axt in Wahlitz Reihe um geht

Traditionen am 1. Mai werden in Wahlitz gelebt. Dazu gehört auch der Maibaum. Wer hat ihn dieses Mal zu Fall gebracht?

Von Franziska Stawitz 01.05.2025, 12:48
Das Maifeuer auf dem Geländes des Reiterhofs Dame in Wahlitz
Das Maifeuer auf dem Geländes des Reiterhofs Dame in Wahlitz Franziska Stawitz

Wahlitz - „Das Dorf trifft sich mal wieder, da kommen mal wieder alle zusammen und das finde ich schön“, fasst Bürgermeister Reinhard Dame die Feierlichkeiten rund um den 1. Mai in Wahlitz zusammen. Und tatsächlich: Auf dem Dorfplatz standen am Mittwochabend Jung und Alt zusammen und warteten darauf, dass die Freiwillige Feuerwehr mit dem Maibaum kam. Der wurde kurz zuvor frisch geschlagen.

Mit Kremser und Feuerwehrauto ging es in den Wald Richtung Klusbrücke - den passenden Baum hatte zuvor einer der Kameraden aus der Alters- und Ehrenabteilung der Wehr ausgesucht. „Der klassische Maibaum ist eine Birke, etwa 10 bis 12 Meter hoch, so dass wir ihn noch per Hand aufstellen können“, weiß Ortswehrleiter Heiner Wolter.

Der finale Schlag für den Maibaum

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Reihum wechselte die mitgebrachte Axt - den finalen Schlag, den die Birke zum Fallen brachte, setzte Kai Schuchardt aus der Jugendfeuerwehr: „Es war ein tolles Gefühl, weil ich noch nie einen Baum mit der Axt umgehauen habe.“ Bevor der Maibaum seinen Platz auf dem Dorfplatz fand, wurde er mit einem Kranz und bunten Bändern geschmückt.

Ein uralter Brauch am 1. Mai

Woher die Tradition kommt, einen Maibaum zu schlagen und aufzustellen, ist nicht gänzlich geklärt. Vieles spricht dafür, dass schon die alten Germanen diesen Brauch kannten. Der Mönch Caesarius von Heisterbach hat erstmals 1224 das Aufstellen eines Maibaums in Aachen dokumentiert und als heidnisches Ritual angeprangert. In einigen Regionen Deutschlands stehen Maibäume nicht nur auf zentralen Plätzen, sondern auch kleinere Maibäume, die „Liebesmaien“, werden der oder dem Liebsten vor die Tür gestellt.

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Zurück nach Wahlitz: Das Aufstellen des Maibaumes war ein kleiner Kraftakt, den die Kameraden nur gemeinsam stemmen konnten. Danach hatten die Jüngsten des Dorfes ihren großen Auftritt. „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ sangen die Klusspatzen der Kita. Der geschmückte Maibaum mitten auf dem Dorfplatz und später das Maifeuer auf dem Gelände des Reiterhofs Dame - eine lang gehegte Tradition, die ankommt. „Wir sind hier alle so schön zusammen, das ist eine tolle Gemeinschaft“, meint die Wahlitzerin Isolde Karius. Und auch aus den Nachbardörfern kamen Besucher, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. „Meine Tochter ist hier in den Kindergarten gegangen, wir sind jedes Jahr dabei“, erzählt Katrin Günther aus Vogelsang.

Und auch am 1. Mai trafen sich Klein und Groß im Dorf wieder. Zunächst zum Fußballturnier, später dann auf dem Reitplatz. Neben Kaffee und Kuchen freuten sich vor allem die jüngsten Wahlitzer auf Hüpfburg, Hufeisenwerfen, Kegeln, Ponyreiten und Kinderschminken.