Leute im Harz Der Ex-Halberstädter Torsten Körner sucht seine Schulfreunde
1963 haben sie das Abschlusszeugnis der 10. Klasse erhalten, junge Wehrstedter, die dafür an die einstige John-Schehr-Schule in Halberstadt wechseln mussten. Nun soll es ein Klassentreffen geben.

Halberstadt. - Er passt in seine neue rheinische Heimat, mit seiner Frohnatur. Doch seinem Halberstadt ist Torsten Körner nach wie vor eng verbunden. Jetzt sucht der 79-Jährige seine Klassenkameraden.
Körner ist in Wehrstedt aufgewachsen, besuchte die dortige Oberschule 5, „bei Fräulein Hertel. Darf man heute eigentlich noch Fräulein sagen? Aber damals war es üblich“, sagt Körner. Heute ist die evangelische Grundschule hier Zuhause. „Aber damals gab es den Anbau noch nicht, deshalb reichte der Platz nicht und die Wehrstedter mussten für die Klassenstufen 9 und 10 an die John-Schehr-Schule wechseln, die heutige Europaschule Am Gröpertor. Damals hatten wir da eine tolle Mathelehrerin, Fräulein Bert.“
Bewegtes Berufsleben führt Halberstädter schließlich an den Rhein
Jetzt, 62 Jahre nach dem Schulabschluss, versucht Körner ein Klassentreffen zu organisieren. „Es ist der letzte Aufruf, wir haben ja alle nicht mehr so viel Zeit“, sagt der 79-Jährige. Er weiß, dass wohl noch ein paar Mitschülerinnen in Wehrstedt leben, andere hat es im Laufe des Lebens an andere Orte verschlagen.
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So wie ihn. Nach der Schule wurde er Lokführer, später kam noch der Kfz-Handwerksmeister dazu. Er arbeitete drei Jahre lang „an der Trasse“, im Rahmen des FDJ-Aufgebots war er von 1975 bis 1978 am Bau der Erdgaspipeline „Freundschaft“ in der damaligen Sowjetunion beteiligt. „Ich war Fahrer und habe damals Land und Leute kennengelernt. Die Zeit will ich nicht missen“, sagt er rückblickend.
Halberstädter Klassenkameraden können sich bei Torsten Körner melden
Wieder in Halberstadt, saß er für die CDU-Fraktion zehn Jahre lang in der Stadtverordnetenversammlung, auch nach der Wende kam er als Nachrücker in das Stadtparlament. Seine Frau führte nach der Wende in der Klusstraße eines der ersten Reformhäuser in der Stadt.
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Eine Erkrankung zwang sie jedoch elf Jahre später, die Selbstständigkeit aufzugeben. Und weil er da als Lokführer beruflich bereits im Westen Deutschlands tätig war, fügt es sich, dass sie dort eine Stelle als Verkäuferin in einem Reformhaus bekam. Das Paar lebt seither in Niederkassel am Rhein. „Aber Halberstadt besuchen wir regelmäßig“, sagt Torsten Körner.
Nun hofft er, dass sich ehemalige Klassenkameraden melden, damit ein Termin fürs Klassentreffen gefunden werden kann. Zu erreichen ist er unter den Telefonnummern 02208/9214408 oder 0152/04673006.