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Ausbau Aus Magdeburger Schule wird Kita

100 zusätzliche Kita- sowie 60 neue Hortplätze will die Stiftung Evangelische Jugendhilfe in Magdeburg anbieten.

Von Stefan Harter 28.03.2018, 01:01

Magdeburg l Öffentlich gemacht hatte Stiftungsvorstand Klaus Roth die Pläne bereits Ende Januar 2018 im Gespräch mit der Volksstimme: Die ehemalige Friedrich-Fröbel-Schule in der Kleinen Schulstraße soll noch in diesem Jahr zu einer Kindertagesstätte ausgebaut werden. Mit einer entsprechenden Beschlussvorlage für die Ratsherren hat die Stadtverwaltung Magdeburg das Vorhaben jetzt auch offiziell gemacht.

Geplant ist der Umzug der bestehenden dreisprachigen Kita aus der Peter-Paul-Straße in die umgebauten Unterrichtsräume. 90 Plätze gibt es am alten Standort bereits. In dem großen Schulgebäude können bis zu 100 weitere dazukommen.

Diese sollen laut Stadt genutzt werden, um ein „Loch“ in der Versorgungsplanung zu stopfen. Ursprünglich war 2017 beschlossen worden, dass die Magdeburger Stadtmission einen Ersatzbau am Europaring für die bestehende Paulus-Kita errichten soll. 75 neue Plätze wären dort entstanden. Weil bis heute aber noch nicht das Grundstück erworben wurde, fällt dieser Baustein im großen Kitaplatz-Puzzle raus – und soll nun mit der Englisch-Französisch-Kita ersetzt werden.

Eine weitere Lücke gibt es zudem durch die nicht erreichte Zahl von Tagesmüttern. 60 zusätzliche Plätze sollten durch sie bis dieses Jahr geschaffen werden. Insgesamt kamen bislang aber nur 41 Kinder in solch eine Betreuung.

Das Gesamtdefizit von 94 Plätzen kann durch die 100 Plätze in der alten Schule ausgeglichen werden, so das Ansinnen der Stadtverwaltung Magdeburg. Der Eigentümer des Schulgebäudes, das er von der Stadt erworben hatte, will auf eigene Kosten den Standort bis zum Juli herrichten und diese der Stiftung „für einen angemessenen Mietpreis“ überlassen. Dieser wird dann von der Stadt Magdeburg übernommen.

Grund für den Umzug ist die Erweiterung der Dreisprachigen Grundschule, die ebenfalls am Standort Peter-Paul-Straße untergebracht ist. Da diese künftig dreizügig betrieben werden soll, muss die Kita weichen. Aus Sicht der Stadt ist das Schulgebäude zwar „nicht die wirtschaftlichste, jedoch die einzig realisierbare Möglichkeit“, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz weiterhin zu sichern.

Noch eine weitere Entscheidung für die Stiftung Evangelische Jugendhilfe müssen die Stadträte treffen. So soll es im neuen Internationalen Stiftungsgymnasium auch einen Hort für die Fünft- und Sechstklässler geben. Dieser wird ebenfalls im Bürohaus Agnetenstraße 14 untergebracht sein, das derzeit für den Unterrichtsbetrieb umgebaut wird. Mit Schulstart im August 2018 soll dann auch der Hort mit 60 Plätzen seine Arbeit aufnehmen.

Es ist der zweite seiner Art an einer weiterführenden Schule in Magdeburg. Am Norbertusgymnasium war zu Beginn des laufenden Schuljahres eine vergleichbare Einrichtung eröffnet worden.

Beide Beschlüsse stehen in der Mai-Sitzung des Stadtrates auf der Tagesordnung.

Schwerpunkt in Kita und Hort ist der Fremdsprachenerwerb nach dem Immersionsprinzip. Dabei werden Englisch und Französisch durch Muttersprachler ganz nebenbei im Alltag vermittelt.