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Einsatz FCM-Fans bauen Bolzplatz für Magdeburger Kinder und Jugendliche

Auf einer städtischen Brachfläche in Magdeburg-Cracau kann bald Fußball gespielt werden. Engagierte Fans vom 1. FC Magdeburg bauen einen Platz und lösen damit ein Versprechen an sportbegeisterte Jugendliche im Stadtteil ein.

Von Michaela Schröder 30.08.2023, 02:00
Knapp sieben Kubikmeter Beton wurden mit Schubkarren auf die  Baugruben für die Standpfosten des Ballfangzauns verteilt.
Knapp sieben Kubikmeter Beton wurden mit Schubkarren auf die Baugruben für die Standpfosten des Ballfangzauns verteilt. Foto: Michaela Schröder

Magdeburg - Wie sagt man so schön? „Gut Ding braucht Weile“ oder „Was lange währt, wird endlich gut.“ Eigentlich wollten die Fußballfreunde nur einen Bolzplatz bauen – in Eigenleistung und mit Spenden finanziert.

Was daraus wurde, ist in erster Linie ein Lehrstück in Sachen Bürokratie. Dass nun Cracau letztendlich doch einen neuen Bolzplatz bekommt, ist vielen helfenden Händen und Sponsoren zu verdanken, sind sich Olaf Daiker und Rainer Grußka vom FanRat Magdeburg einig.

Einsatz mit Schaufel und Spitzhacke

Nachdem alle zuständigen Stellen grünes Licht gegeben haben, konnte nun der Startschuss für den Bau des Bolzplatzes auf der Brachfläche „Am Brellin“ fallen. Es wurde geschaufelt, geschleppt und sehr viel geschwitzt. Freiwillige Helfer vom Fanprojekt Magdeburg, Sektion #TWFCM sowie vom FanRat bewegten sieben Kubikmeter Erde.

Die FCM-Fußballfans zeigten vollen Einsatz. Schaufel, Spitzhacke, Schubkarre – in mühsamer Kleinarbeit wurden Löcher für die notwendigen Standpfosten des Ballfangzauns ausgehoben und mit Beton verfüllt. Von Passanten, die die Arbeiten beobachteten, gab es reichlich Lob für den Einsatz.

Doch die Akteure wollen nicht einfach nur den Bolzplatz bauen. „Wir hoffen mit unserer Aktion einen Grundstein gelegt zu haben, für mehr Aufenthaltsqualität in Cracaus Mitte“, so Olaf Daiker. Der Platz sei nicht nur für die Kinder und Jugendliche, sondern für alle Bewohner des Stadtteils. „Vielleicht könnten hier noch ein paar Bänke im Rahmen des Bänkekonzepts der Stadt aufgestellt werden“, so der Wunsch der FCM-Fans.

Die städtische Brachfläche „Am Brellin“ soll perspektivisch zu einem neuen Stadtteilzentrum für Cracau entwickelt werden. Das hat der Stadtrat beschlossen. Rund zwei Wochen muss der Beton jetzt aushärten, dann werden die Arbeiten fortgesetzt.

Platz wird verstorbenem FanRat-Mitglied gewidmet

Voraussichtlich im vierten Quartal will der FanRat den Platz offiziell einweihen. „Wir werden den Platz Jens Janeck, dem verstorbenen Leiter des Fanprojekts, widmen“, erzählt Rainer Grußka. Jens Janeck engagierte sich wie kaum ein zweiter für den FCM. „Er gründete unter anderem den FanRat, vermittelte zwischen Fans und Stadt und engagierte sich über 20 Jahre für die Fanszene des Vereins“, erzählt die blau-weiße Fangemeinschaft.

Die Pflege des Bolzplatzes liegt zukünftig auch in den Händen des FanRats.

Im Hinblick auf den großen Aufwand und die bürokratischen Hürden, die der Bolzplatzbau nach sich zog, wird es vorerst wohl das letzte Projekt dieser Art für den FanRat bleiben. Fast eineinhalb Jahre dauerte es vom Antrag bis zum Baustart. Auch wenn die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung positiv war, wünschen sich die FanRat-Mitglieder, dass sich Behördenwege für Projekte von Ehrenamtlichen verkürzen würden. „Wir standen auch kurz davor abzubrechen“, gibt Olaf Daiker zu.

Hintergrund des Bolzplatzbaus war der Wunsch von Jugendlichen aus Cracau nach einem öffentlichen Bolzplatz im Quartier. Diese hatten sich mit einem Brief an die Stadtpolitik gewandt und auf den Mangel hingewiesen. Der FanRat sagte Unterstützung zu.

Daniel Pilz von Sport-Thieme (r.) unterstützte die Ehrenamtlichen, hier Rainer Grußka vom FanRat, beim Bolzplatzbau in Magdeburg-Cracau.
Daniel Pilz von Sport-Thieme (r.) unterstützte die Ehrenamtlichen, hier Rainer Grußka vom FanRat, beim Bolzplatzbau in Magdeburg-Cracau.
Foto: Michaela Schröder