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Möglicher Sponsor Geldsegen für SCM und FCM? Magdeburg und der Chip-Gigant Intel

Der Champions-League-Sieger SC Magdeburg und die stark aufspielenden FCM-Fußballer prägen das Bild der Sportstadt Magdeburg. Im Schwimmen sorgt Florian Wellbrock für Furore. Geht mit Hilfe von Intel bald noch mehr?

Aktualisiert: 13.09.2023, 06:28
Keyvan Esfarjani, Vize-Präsident und Vorstand bei Intel, kam im Trikot des 1. FC Magdeburg zum Talk nach Magdeburg-Ottersleben.
Keyvan Esfarjani, Vize-Präsident und Vorstand bei Intel, kam im Trikot des 1. FC Magdeburg zum Talk nach Magdeburg-Ottersleben. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - (dpa) Das richtige Trikot hatte der Vorstand des Chip-Giganten Intel schon einmal an. Zu einem Bürgertalk kam Vize-Präsident Keyvan Esfarjani im Jersey des 1. FC Magdeburg – und auf der prominenten Werbefläche auf der Brust prangte der Name des weltweit agierenden US-Konzerns. Nur ein gelungener Gag oder tatsächlich ein Zeichen für die Zukunft? FCM-Manager Otmar Schork sprach jedenfalls im MDR über „angenehme Gespräche“ mit dem Unternehmen, eine Intel-Sprecherin bestätigte zudem eine Kontaktaufnahme zum Handball-Topteam SC Magdeburg.

Top-Clubs und Spitzensportler in Magdeburg

Gelockt mit rund 10 Milliarden Euro Steuergeldern, siedelt sich Intel für insgesamt 30 Milliarden Euro bei Magdeburg an. Die ganze Region erhofft sich dadurch Tausende Arbeitsplätze und eine Sogwirkung, darunter natürlich auch die Top-Clubs und Spitzenathleten. „Wir gehen Hand in Hand mit dem FCM, repräsentieren unsere Region. Wir haben nicht nur eine Chance, sondern eine Verpflichtung etwas daraus zu machen“, sagte SCM-Geschäftsführer Marc-Hendrik Schmedt zu der Thematik beim TV-Sender Dyn.

Immerhin: Der Konzern führte nicht nur Gespräche mit SCM und FCM, sondern machte sich vor Ort ein Bild vom Potenzial. Eine Delegation verfolgte das atemberaubende 6:4 des FCM gegen Hertha BSC ebenso wie den Sieg des SCM gegen die SG Flensburg-Handewitt. Es war sozusagen beste Werbung für einen potenten Geldgeber. Und Magdeburg hat noch mehr zu bieten.

Bessere Bedingungen mit neuer Schwimmhalle

Abseits des Ballsports sorgten die Schwimmer um Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock für Furore. Der schon im vergangenen Jahr beschlossene Neubau einer Schwimmhalle für rund 35 Millionen Euro soll die Trainingsgruppe um Bundestrainer Bernd Berkhahn weiter auf Topniveau vergrößern. Im Sog der Schwimmer kam auch der Ukrainer Mychajlo Romantschuk an die Elbe, in Tokio Zweiter über 1500 Meter und Dritter über 800 Meter Freistil.

Romantschuk brachte Ehefrau Maryna Bech-Romantschuk mit, die gerade in Budapest WM-Zweite im Dreisprung wurde. Von der Weltklasse-Athletin profitiert auch die Leichtathletik beim SCM. Die gerade 18 Jahre alte Sprinterin Chelsea Kadiri wurde im Juni bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Zweite hinter Europameisterin Gina Lückenkemper.

Magdeburg-Cracau wird Sportcampus

Der Sport soll im Magdeburger Stadtteil Cracau seine Heimat finden. Die Spielstätten für die Handballer mit der Getec-Arena und der MDCC-Arena für den FCM liegen keine 300 Meter voneinander entfernt.

Wenige Meter weiter liegen Sportgymnasium und Sportsekundarschule der Stadt und so wundert es kaum, dass auch der Olympia-Stützpunkt Sachsen-Anhalt hier seinen Sitz hat. Und zwar im neu gebauten Sportzentrum, in das inzwischen auch die Geschäftsstelle der Handballer eingezogen ist.

Für die Bobfahrer des Mitteldeutschen Sportclubs baute die Stadt im Sommer 2021 innerhalb weniger Monate eine Bob-Anschubanlage mit exakt dem Profil der Olympia-Bahn in Peking 2022.

Neue Trainingsplätze für den 1. FCM

Auch für die Fußballer, die aktuell Dritter der 2. Bundesliga sind, investiert die Kommune. Ab Februar 2024 wird im Umfeld der Arena gebaut: Neue Trainingsplätze mit besserer Drainage, modernem Kunstrasen, teils mit Rasenheizung und Trainingsbeleuchtung sollen für 6,7 Millionen Euro entstehen. Bei einem möglichen Erstliga-Aufstieg müsste in die 2006 eröffnete Arena weiter investiert werden, um den DFL-Auflagen gerecht zu werden. Selbst das Wort vom Stadionneubau machte im Stadtrat bereits die Runde.

Die Chance über die Außenwirkung der Sportstadt Magdeburg hat auch die Kommune erkannt. „Was wir hier auf vergleichsweise geringem Raum haben, gibt es in dieser Form an keinem anderen Ort in Deutschland“, sagte Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris der Deutschen Presse-Agentur. Man wolle mit diesen Standortvorteilen auch weiterhin aktiv werben, die Einmaligkeit aufzeigen und den Stellenwert des Sports in Magdeburg unterstreichen.