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  7. Gender-Verbot in Magdeburg: CDU-Antrag gegen gendergerechte Sprache in Verwaltung

Stadtratsantrag Vorstoß der CDU: Magdeburger Verwaltung soll nicht gendern

Die Magdeburger Stadtverwaltung soll künftig nicht gendern. Das hat die CDU-Ratsfraktion beantragt. Was die Verwaltung dazu sagt.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 10.01.2024, 10:39
Die Anrede "Mitarbeiter*innen" in einem Dokument. Nach dem Wunsch der CDU-Ratsfraktion soll die Magdeburger Stadtverwaltung in der Kommunikation mit Bürgern keine Gender-Sprache verwenden.
Die Anrede "Mitarbeiter*innen" in einem Dokument. Nach dem Wunsch der CDU-Ratsfraktion soll die Magdeburger Stadtverwaltung in der Kommunikation mit Bürgern keine Gender-Sprache verwenden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Magdeburg - Die Magdeburger CDU-Ratsfraktion unternimmt zum Thema Gendern einen Vorstoß: Die Christdemokraten haben einen Antrag eingebracht, wonach die Verwaltung in ihrer analogen und digitalen Kommunikation nach innen und außen sich ausschließlich an den Empfehlungen vom Rat für deutsche Rechtschreibung orientieren soll.

Gender-Verbot in Magdeburger Verwaltung: CDU stellt Antrag gegen gendergerechte Sprache

Sogenannte „adjektivisch flektierte Substantivierung“ wie etwa „Einwohnende“ oder „Radfahrende“ sollen nicht mehr verwendet werden – ebenso keine „Gendersternchen“ oder „Gender-Gaps“ sowie Doppelpunkte und Schrägstriche innerhalb von Wörtern. Für die Ansprache beider Geschlechter sollen neben dem geschlechtsneutralen Generischen Maskulinum auch Formulierungen verwendet werden, die beide Geschlechter explizit ansprechen wie etwa Bürgerinnen und Bürger.

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Zu dem Antrag hat die Verwaltung nun Stellung genommen. Der für Personal verantwortliche Beigeordnete Ronni Krug verweist zunächst auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2020, in welchem sich die Verwaltung zur Verwendung gendergerechter Sprache verpflichtet hat.

CDU fordert Schreibweise des Dudens in der Verwaltung

Für die Verwaltung gelte die Schreibweise des Dudens, die sich wiederum an die Festlegungen des Rates für deutsche Rechtschreibung hält. Und nach den Vorgaben des Rates sei die adjektivisch flektierte Substantivierung zulässig. „Mitarbeitende“ sei also grammatikalisch richtig.

Laut dem Beigeordneten sei die Verwaltung bereits beauftragt, eine für die Landeshauptstadt verbindliche Dienstanweisung zu entwerfen, die „Möglichkeiten gendergerechter Schreibweisen zulässt, die aus dem Strauß der möglichen gendergerechten Schreibweisen nur diejenigen zulässt, die im Einklang mit den Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung stehen und die die Nebenziele wie Barrierefreiheit, Verständlichkeit etc. am ehesten erfüllen“, heißt es.

Ziel sei ein einheitliches Auftreten nach außen, so dass es für besonders häufig genutzte Begriffe und Worte wie Bürger oder Mitarbeiter explizite Festlegungen zur Schreibweise geben wird. Über den CDU-Antrag soll im Stadtrat im Februar 2024 abgestimmt werden.