Bewegende Veranstaltung in Magdeburg Gespräche mit Opfern des Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlags
In Magdeburg sind rund 300 Menschen einer Einladung für vom Anschlag vom 20. Dezember Betroffene gefolgt.

Magdeburg. - Rund 300 Menschen haben am Sonntag an einer geschlossenen Veranstaltung für vom Magdeburger Weihnachtmarkt-Anschlag Betroffene teilgenommen. Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris berichtet im Gespräch mit der Volksstimme: „Mir war es sehr wichtig, jeden Einzelnen zu begrüßen.“ Geprägt gewesen sei der Termin von vielen emotionalen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Menschen.
Welche Angebote den vom Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlag Betroffenen unterbreitet werden
Neben den Vertretern aus der Stadt- und Landespolitik waren auch Mitarbeiter aus Ämtern vor Ort, um über Unterstützungsangebote zu informieren. An jedem der Tische war auch ein Seelsorger zugegen, um gegebenenfalls Unterstützung leisten zu können.
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Wie die Magdeburger Oberbürgermeisterin berichtete, waren viele der Betroffenen dankbar für die Möglichkeit zusammenzukommen und sich auch untereinander auszutauschen. Manche der Menschen, die am Sonntag der Einladung gefolgt waren, hätten sich dies sogar noch eher gewünscht.
Was die vom Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlag Betroffenen bewegt
Nun müsse darüber nachgedacht werden, wie eine Plattform für den Austausch untereinander angeboten werden kann. Wichtig sei dabei aber auch, so Simone Borris, die Aspekte des Datenschutzes genau zu beachten.
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Deutlich geworden sei bei der Veranstaltung für Hinterbliebene, für bei dem Anschlag Verletzte und für nichtprofessionelle Ersthelfer auch, wie unterschiedlich die Menschen mit dem Ereignis umgehen. Für die einen ist es wichtig, dass der Weihnachtsmarkt wieder stattfindet, andere meiden seitdem Magdeburg aufgrund der schmerzvollen Erinnerungen an den Anschlag gänzlich.
Nicht zuletzt ging es dabei auch um die Frage des Standorts für den Weihnachtsmarkt in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt - ein Punkt, der in der unmittelbaren Zeit nach dem Attentat auch in der Kommunalpolitik und in den Leserbriefen in der Magdeburger Volksstimme diskutiert worden war.
Wie es mit dem Gedenken an den Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlag weitergehen soll
Ein wichtiger Aspekt für die Betroffenen sei auch die Art und Weise des Gedenkens an das Geschehene.
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Den nächsten Rahmen für ein Gedenken soll laut Simone Borris der Jahrestag des Anschlags am 20. Dezember bilden. In welcher Form es im kommenden Jahr eine Neuauflage der Veranstaltung vom Sonntag geben wird, ist offen. Laut Simone Borris hätten aber viele Menschen ihr Interesse daran signalisiert.