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Serie „Otto ist Einheit“ über 35 Jahre Wiedervereinigung Mit Video: Magdeburg - Stadt mit Potenzial und hoher Qualität

Marco Fehrecke leitet eines der größten Medienunternehmen Sachsen-Anhalts, zu dem auch die Volksstimme gehört. Magdeburg sieht er auf einem guten Weg - und sein Unternehmen mittendrin als Begleiter und Dienstleister.

Von rs 06.08.2025, 17:00
Marco Fehrecke, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verlags- und Druckhaus GmbH und Koordinator der Mediengruppe Magdeburg und Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung.
Marco Fehrecke, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verlags- und Druckhaus GmbH und Koordinator der Mediengruppe Magdeburg und Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung. Foto: Pro M Magdeburg

Magdeburg - In einer Serie erzählen Menschen aus Magdeburg mit Ost- oder West-Hintergrund ihre Geschichte über Wiedervereinigung und Deutsche Einheit seit 35 Jahren. Hier Marco Fehrecke, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verlags- und Druckhaus GmbH und Koordinator der Mediengruppe Magdeburg und Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung

Obwohl der im Jahr 1974 geborene Marco Fehrecke im Wende-Herbst 1989 das unbeschwerte Dasein eines Jugendlichen lebt, kann er sich der Anspannung nicht entziehen. Die Montagsdemonstrationen sind in vollem Gange und lösen in dem Schüler ein Kribbeln aus.

Video: Serie 35 Jahre Deutsche Einheit: Marco Fehrecke

(Stadtmarketingverein Pro M Magdeburg)

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„Ich habe diese Spannung gespürt. Es lag etwas in der Luft, dieses eigenartige Gefühl zwischen Aufbruch und Unsicherheit“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verlags- und Druckhaus GmbH und Koordinator der Mediengruppe Magdeburg und Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung. „Immer mehr entschlossene und mutige Menschen waren auf den Straßen.“

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Am 9. November 1989 sitzt Marco Fehrecke mit seiner Familie vor dem Fernseher. „Und dann fiel dieser Satz: Die Grenze ist offen.“ Auf die Stille folgte ungläubiges Staunen, blickt der Magdeburger auf diesen Moment zurück. „Dann kamen Freude, Fragen, Skepsis und Neugier. Alles auf einmal.“ Unvergessen sind bis heute die Bilder vom Brandenburger Tor, wo jubelnde Menschen die Nacht zur historischen Zäsur machten.

Energie bricht sich Bahn

Plötzlich gab es Möglichkeiten, sich selbst für einen eigenen Weg und damit für die eigene Zukunft zu entscheiden. Überall herrscht Aufbruchsstimmung. Die Energie, die sich in all den Jahren angestaut hatte, schien sich plötzlich Bahn zu brechen.

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Nach dem Abitur beginnt Marco Fehrecke eine verlagskaufmännische Ausbildung unter dem Dach der „Magdeburger Volksstimme“, die er 1996 abschließt.

Kaufmännisches Talent und strategisches Handeln

Die Medienwelt, die Alternativen, die sich mit den neuen gesellschaftlichen und politischen Weichenstellungen für den Verlag eröffnen, faszinieren ihn. Dass er später hier eine Führungsrolle übernehmen würde, ist damals noch unvorstellbar. Doch der Magdeburger zeigt früh kaufmännisches Talent, denkt strategisch, handelt vorausschauend und gestaltet in verschiedenen Funktionen den Wandel des Hauses aktiv mit. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Es gab kaum eine Phase, in der unser Haus nicht gefordert war, sich anzupassen und stetig zu verändern“, sagt er.

Volksstimme ist viel mehr als eine Zeitung

Transformation ist Teil seiner Agenda – heute besonders im Zuge der Digitalisierung. Die Volksstimme wird längst nicht mehr nur gedruckt, sondern auch digital verbreitet, ergänzt durch Online-Artikel, Multimedia-Inhalte, Live-Streams, Podcasts und Social-Media-Formate.

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„Die Volksstimme ist mehr als eine Zeitung. Sie ist seit 135 Jahren Teil der Identität dieser Stadt“, so Fehrecke. 2005 bekommt Marco Fehrecke das Angebot, in der SAP-Beratung in Stuttgart zu arbeiten. „Ich war nur kurz weg. Mir hat das hiesige Verlagsleben gefehlt. Und ich wollte hier etwas bewegen. Ich kann mir nicht vorstellen, woanders mit meiner Familie zu leben. Hier sind unsere Wurzeln. Magdeburg ist meine Heimat.“

Die Stadt hat sich enorm entwickelt

Dieses Heimatgefühl prägt nicht nur ihn persönlich, sondern auch die Haltung des Hauses, das er führt: „Als Dienstleister für die Magdeburger liegt es uns am Herzen, die Stadt positiv mitzugestalten. Seit unserer Gründung im Jahr 1890 haben wir viel für Magdeburg getan und bringen uns auch künftig aktiv in Initiativen und Vorhaben ein“, sagt Marco Fehrecke.

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Was die Stadt für ihn auszeichnet? „Die Lage, die kulturellen und sportlichen Angebote und vor allem die lebendige Stadtgesellschaft. Die Menschen halten zusammen und wollen etwas bewegen“, sagt der zweifache Familienvater. Auch wirtschaftlich sieht er Magdeburg auf einem guten Weg: „Die Stadt hat sich enorm verändert und entwickelt, ist eine aufstrebende Stadt mit Potenzial, moderner Infrastruktur und hoher Lebensqualität“.

FCM, SCM, Leichtathletik und noch viel mehr

Dass die Menschen hier den Willen haben, etwas zu bewegen, zeigt sich vor allem auf dem Gebiet des Profi- und Leistungssports, durch den Magdeburg in alle Welt hinausstrahlt. „Der 1. FC Magdeburg und der SC Magdeburg sind großartige Aushängeschilder. Doch Magdeburg hat sportlich noch viel mehr zu bieten – so beispielsweise im Schwimmen, in der Leichtathletik oder im Boxen. Sport gehört einfach zu Magdeburg“, ordnet er ein.

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Er denkt nicht in Ost-West-Kategorien. „Den Osten“, sagt er, „gibt es für mich so nicht“. Für ihn zählt etwas anderes: „Wir haben vielleicht unterschiedliche Biografien, aber wir haben eine gemeinsame Zukunft. Wenn ich heute junge Menschen in Magdeburg sehe, dann denke ich nicht in geografischen Kategorien. Ich sehe Menschen mit Ideen, Ambitionen und Zuversicht“, sagt Marco Fehrecke.

Dieser Gedanke gilt für ihn sowohl gesamtdeutsch als auch lokal. „Magdeburg ist eine Stadt voller Geschichte und voller Zukunft. Seit der Wende hat sich enorm viel bewegt. Und es geht weiter. Wir wissen, was wir an unserer Stadt haben.“