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Letzter Schultag Magdeburger Abiturienten umzäunen Party

Erstmals wollen die Magdeburger Abiturienten für die Party zum letzten Schultag am 20. April 2018 Zäune aufbauen lassen.

Von Franziska Ellrich 15.03.2018, 10:45

Magdeburg l Hunderte von Magdeburgs Abiturienten feiern traditionell ihren letzten Schultag im Stadtpark Magdeburg. Doch der Ausgang der Partys hatte sich in den vergangenen Jahren verschärft. Die Feiern endeten mit Rettungseinsätzen, Strafanzeigen, Alkoholopfern und Platzverweisen. 2017 musste sogar ein junger Mann schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

Doch nach der Veranstaltung im April 2017 stand fest: Schuld an all dem waren nicht die Abiturienten selbst, sondern andere Personen, die sich unter die Partygäste gemischt hatten. Das ist ein Grund, warum man sich bei der Stadt Magdeburg seitdem für eine ordentliche Organisation stark macht. Und die soll es in diesem Jahr auch geben. Magdeburgs angehende Abiturienten bereiten sich dieser Tage auf die Feier am 20. April vor.

Die wichtigste Neuerung: Das Partygelände soll eingezäunt werden. Und zwar sollen rund 100 Meter Zaun im Bereich der Württemberg und unter der Sternbrücke aufgebaut werden. Das kündigte Alexander Bähr an. Er ist zwar kein Abiturient mehr, doch er hat die vergangenen Jahre die Schüler bei der Organisation unterstützt und will es auch in diesem Jahr noch einmal so halten. Ihm liegt daran, dass die Straftaten der fremden Gäste nicht auf die Abiturienten zurückfallen.

Auf das Partygelände der Abiturienten dürfen in diesem Jahr nur diejenigen, die ein Festivalband am Handgelenk tragen. Die Bänder werden unter Magdeburgs Abiturienten ausgegeben. Wer Freunde außerhalb der Abi-Klassen mitbringen will, muss das vorher mit Namen anmelden und „für seine Freunde dann auch die Verantwortung übernehmen“, sagt Alexander Bähr.

Wie viel Sicherheitspersonal am Einlass und rund um das Gelände positioniert werden kann, steht noch nicht fest. „Das hängt am Ende von den Finanzen ab“, so Alexander Bähr. Zurzeit würden sich die Abiturienten um Sponsoren und Unterstützer kümmern.

Einige Erfolge konnte das Organisationsteam bereits erzielen: Für ihren Umzug von der Altstadt in den Stadtpark Magdeburg kommt das „Curry 54“-Feuerwehrauto zum Einsatz. Zudem haben die Schüler bereits einen Discjockey gefunden, der am letzten Schultag für Musik sorgen wird. Auch die Magdeburger Drogenberatungsstelle Drobs sei als gemeinnütziger Verein bereits mit im Boot.

In diesem Jahr hatte die Lotto-Toto GmbH erstmals angeboten, über einen gemeinnützigen Verein den Abi-Abschluss zu unterstützen und damit die finanziellen Voraussetzungen für eine sichere Feier zu schaffen. Bisher war es allerdings nicht zu einer Einigung gekommen. Jetzt wollen die Schüler noch mal auf Lotto-Toto zugehen.

Beim Ordnungsamt Magdeburg haben die Abiturienten bereits vorgesprochen. „Dadurch, dass es jetzt organisiert ablaufen wird, ist die Stadt wieder mit im Boot“, sagt Alexander Bähr. Inwieweit die Polizei die Schüler am 20. April 2018 unterstützen wird, ist noch offen. Ein Gespräch dazu steht noch aus.

Was allerdings schon abgeklärt wurde: Sollte es zu einem Aufzug von Mitgliedern der rechten Szene anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler, der auf den selben Tag fällt, kommen, werde dieser gänzlich woanders entlangführen, so der Mitorganisator.