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Barrierefreiheit Rollstuhl & Rollator: Hier werden in Magdeburg Zentimeter zur Hürde

Menschen mit einer Behinderung scheitern im Alltag häufig an Hindernissen, die es gar nicht geben müsste. Bordsteine stellen für Rollstuhlfahrer in Magdeburg ein Problem dar.

Von Michaela Schröder 05.03.2024, 06:10

Magdeburg. - Barrierefreiheit ist keine Selbstverständlichkeit. Im September 2023 bemühte sich der Magdeburger SPD-Stadtrat Karsten Köpp um eine barrierefreundliche Lösung für die Sicherheit von Rollstuhlfahrern und Nutzer von Rollatoren im Stadtteil Werder.

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Im vergangenen November versprach die Stadt Abhilfe. Doch bislang ist nichts geschehen. Das soll sich aber in der kommenden Woche ändern, wie Karsten Köpp am Montag auf Volksstimme-Nachfrage mitteilte. Das Tiefbauamt habe ihm mitgeteilt, dass die geplanten Arbeiten ab dem 11. März beginnen sollen, wenn kein Frost auftritt.

Warten auf Barrierefreiheit in Magdeburg

Karsten Köpp macht immer wieder auf Baumängel für Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren aufmerksam. Für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, eine Gehhilfe brauchen oder einfach nicht mehr so gut zu Fuß sind, kann der Weg durch das eigene Wohnviertel manchmal zu einer großen Herausforderung werden. In der Mittelstraße seien, bedingt durch das Auftragen von Asphalt auf das vorhandene Fahrbahnpflaster, die Bordhöhen allgemein sehr niedrig, jedoch für Nutzer von Rollstühlen und Rollatoren noch zu hoch.

„Für die Vorderräder eines Rollstuhls und die kleinen Räder eines Rollators sind dies hohe Hürden, die das Sturzrisiko erhöhen“, erklärt Karsten Köpp gegenüber der Volksstimme.

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Eigentlich sollten daher zeitnah auf den Werder im Bereich der Kahnstraße Ecke Zollstraße, an der Zuwegung zum Viktoriapark in der Mittelstraße, am Verbindungsweg Mittelstraße zur Zollstraße und an der Zuwegung der Mittelstraße zur Zollstraße 1 die Bordhöhe zeitnah abgesenkt werden. Bereits Ende November hatte die Stadtverwaltung die Arbeiten zugesagt.

Bordsteine sind zu hoch für Rollstuhlfahrer

Hintergrund für Karsten Köpps Initiative ist eine Beratung der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Werder im September gewesen. Bei dem Bürgerforum wurde dort unter anderem das Problem angesprochen, dass mancherorts abgesenkte Bordsteine immer noch zu hoch sind, dass Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren Schwierigkeiten haben, diese Stellen sicher zu passieren.

„Für gehbehinderte Menschen können kleine Alltagssituationen schnell zu riesigen Herausforderungen werden. Deshalb ist es wichtig, Barrierefreiheit zu schaffen“, so Karsten Köpp.

Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes leben in Magdeburg 16.420 Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung und gültigem Ausweis. Auch wenn nicht alle körperlich eingeschränkt sind und Mobilitätshilfen nutzen, zeigt dies, wie wichtig eine behindertengerechte Infrastruktur ist. Die Abertausenden am Rollator oder am Kinderwagen sind da gar nicht eingerechnet.