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Verkehr in Magdeburg Wegen Unfallgefahr auf der B1: Grüne wollen Autos weiter ausbremsen

Nachdem es wieder einen Unfall mit einem schwer verletzten Radfahrer in Magdeburg gab, fordert die Stadtratsfraktion Grüne/future! zügig Konsequenzen. Die B1 steht erneut im Fokus.

Von Stefan Harter 18.04.2023, 04:00
Die Bundesstraße B1 kreuzt in der Magdeburger Innenstadt den Universitätsplatz.
Die Bundesstraße B1 kreuzt in der Magdeburger Innenstadt den Universitätsplatz. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Die Bundesstraße B1 in Magdeburg steht seit Monaten im Fokus. Nach zwei tödlichen Verkehrsunfällen auf der Strecke im ostelbischen Bereich hatte die Magdeburger Stadtverwaltung gerade erst eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt. Statt mit Tempo 70 dürfen Autos dort nun nur noch mit 50 Stundenkilometer gefahren werden, Kontrollen sind bereits angekündigt.

Nun sollen die Autofahrer auch in einem weiteren Abschnitt der B1 ausgebremst werden. Erneut geht es darum, Unfälle zu vermeiden. Denn erst kürzlich hatte die Stadtverwaltung als Reaktion auf einen Antrag der Stadtratsfraktion Grüne/future! aus dem Jahr 2022 bestätigt: Der Universitätsplatz ist ein Unfallschwerpunkt, vor allem in Hinblick auf Radfahrer.

55 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern an Magdeburger Kreuzung

In dreieinhalb Jahren hatte es an den verschiedenen Ein- und Ausfahrten sowie an der nahe gelegenen Einfahrt zum Krökentor insgesamt 55 Zusammenstöße mit Radfahrerbeteiligung gegeben. Als Konsequenz wollte Magdeburgs Verkehrsbeigeordneter Jörg Rehbaum einen gelben Warnblinker aufstellen.

Nachdem nun aber – in der „Zeit des Nicht-Handelns“, wie es die Grünen formulieren - im März 2023 erneut ein Fahrradfahrer von einer Autofahrerin angefahren und schwer verletzt wurde, soll es umgehend Konsequenzen geben, heißt es in einem neuen Antrag für die Sitzung am 20. April 2023.

Temposchwellen sollen Autofahrer vor Kreisverkehr ausbremsen

Die Forderung: In der östlichen und westlichen Einfahrt von der Walther-Rathenau-Straße in den Kreisverkehr sollen Temposchwellen, die sogenannten „Berliner Kissen“, installiert werden – und zwar „unverzüglich“, wie es im Antrag heißt. Sie sollen die Autofahrer so weit abbremsen, dass sie die kreuzenden Radfahrer nicht mehr übersehen können: „Nur eine gezielte Entschleunigung des motorisierten Verkehrs wird die Häufigkeit und Schwere der Zusammenstöße mindern können.“

Die Verwaltung hatte die Kunststoffkissen im Herbst 2021 an zwei der vier Zufahrten zum Hasselbachplatz erstmals anbringen lassen – um sie zu testen. Ergebnisse dieses Tests gibt es bis heute nicht. Rehbaum hatte sie für den Uniplatz zunächst abgelehnt, weil sie „aus verkehrsplanerischer Sicht dort nicht zielführend“ seien. Angesichts des neuerlichen Unfalls pochen die Grünen nun aber darauf.

Grüne drängen zur Eile, um weitere Unfälle zu vermeiden

Dass die Verwaltung durchaus auf aktuelle Ereignisse reagiert, zeigen die Ereignisse rund die B1 im weiteren Verlauf in den vergangenen Wochen. In Richtung Heyrothsberge wurde kurzfristig eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet, nachdem es zuvor die zwei tödlichen Verkehrsunfälle gegeben hatte.

Die Antragsteller drängen zur Eile: „Je länger wir nicht handeln, desto mehr Menschen werden an der Kreuzung zu Schaden kommen.“ Die „Berliner Kissen“ sollen dabei aber nur der erste Schritt sein. Nach einem Jahr soll die Verwaltung erklären, wie sich die Situation an der Gefahrenstelle entwickelt hat und welche anderen Maßnahmen noch umgesetzt werden sollten.