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Projekt „Medienklasse“ Wo landet unser Müll nach der Entsorgung? Schüler erhalten Einblick in Magdeburger Müllheizkraftwerk

Im Rahmen des Volksstimme-Projekts „Medienklasse“ besuchten Wolmirstedter Schüler das Müllheizkraftwerk in Magdeburg-Rothensee. Neben spannenden Einblicken in die großen Abfallbunker durften sie selbst in die Rolle des Kranführers schlüpfen.

Von Johanna Flint 09.12.2025, 19:00
Über das Gelände des MHKW Rothensee dürfen die Schüler nur mit Helm und Warnweste laufen.
Über das Gelände des MHKW Rothensee dürfen die Schüler nur mit Helm und Warnweste laufen. Foto: Johanna Flint

Magdeburg. - Was passiert eigentlich mit unserem Müll, nachdem wir ihn Zuhause wegwerfen? Dieser Frage sind die Schüler der 8. Klasse der Gemeinschaftsschule Johannes Gutenberg aus Wolmirstedt nachgegangen. Im Rahmen des Volksstimme-Projekts „Medienklasse“ besuchte die Schulklasse das Müllheizkraftwerk (MHKW) in Magdeburg und erlangte spannende Einblicke in die Funktionsweise der Anlage.

Manuel Rupsch, Referent der Geschäftsführung des MHKW, führte die Schulklasse über das Gelände und zeigte ihnen den neuen Block 3, der im vergangenen Jahr eröffnet wurden. Dort wird Hausmüll verbrannt, um Fernwärme und Strom für Magdeburg zu erzeugen. Dafür laden LKW an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Abfall in den Müllbunker. Dieser wird mit einem großen Greifarm, der ein Fassungsvermögen von sieben Tonnen hat, in den Feuerschacht transportiert.

Greifarm transportiert tonnenweise Abfall im MHKW Magdeburg

Bedient wird der Greifer von der Kranführerkabine aus, dessen Besuch für viele der Jugendlichen das Highlight der Führung war. Dort war durch große Fensterscheiben eindrucksvoll zu sehen, wie das MHKW praktisch funktioniert und wie die Arbeit der Kranführer aussieht.

Beim Besuch im MHKW durften einige Schüler in die Rolle des Kranführers schlüpfen.
Beim Besuch im MHKW durften einige Schüler in die Rolle des Kranführers schlüpfen.
Foto: Johanna Flint

Rupsch freue es, dass die Schulklasse im Rahmen des Medienklasse-Projekts das MHKW besucht hat: „Es geht um die Aufklärung über Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. So lernen sie, was mit ihrem Hausmüll passiert und werden sensibilisiert, was passiert, wenn sie etwas wegwerfen.“

Immer wieder würden sich auch Menschen beim Kraftwerk melden, die aus Versehen etwas Wertvolles weggeworfen haben und es im Müllbunker wiederfinden wollen. Laut Rupsch ging es dabei schon mal um Gold und Gewinnspiel-Kronkorken im Wert von mehreren Tausend Euro. Die Pechvögel müsse das MHKW jedoch enttäuschen: Bei 7.000 Tonnen Fassungsvermögen sei es im Block 3 unmöglich, so etwas wiederzufinden.

Illegale Abfallentsorgung ist großes Problem für Müllheizkraftwerk

Große Probleme bereite dem MHKW mitunter die illegale Entsorgung von Müll. Das können große Teile wie Motorblöcke von Autos oder Fundamente von Windkraftanlagen sein, allerdings sei es auch nicht erlaubt, Batterien und Elektrogeräte in den Hausmüll zu schmeißen. Diese können sich entzünden und Brände auslösen. Das sei in der Vergangenheit bereits passiert und habe stundenlange Feuerwehreinsätze zur Folge gehabt.

Der Besuch im MHKW war für die Schulklasse auch der Abschluss eines Projekts mit dem Titel „Unsere Ressourcen sind begrenzt“. Laut Lehrerin Lydia Bernhardt haben sich die Schüler mit Recycling und erneuerbaren Energien auseinandergesetzt. Das MHKW sei für sie eine gute Möglichkeit gewesen, diese Prozesse anschaulich darzustellen. Nach dem Besuch wolle die Lehrerin mit den Schülern die eigene Müllentsorgung und den Einfluss auf die Abläufe im Kraftwerk reflektieren.