Schönebecker Feuerwehr Zumindest ist inzwischen die Standortfrage geklärt
Eine richtungsweisende Abstimmung mit klarem Votum war der Anfang. Hohe Motivation für den Neubau eines Depots spürbar. Was ist davon geblieben.

Schönebeck. - Das Vertrauen in die Stadtverwaltung ist ohne Wenn und Aber bei den Feuerwehrleuten da. Doch ein wenig Irritation herrscht bei ihnen dennoch vor. Denn wirklich vorwärts scheint es nicht zu gehen.
Lesen Sie auch: Zwei Tage Weihnachten in Schönebeck
„Den Pachtvertrag für das Grundstück haben sie unterschrieben. Der Bebauungsplan läuft. Ansonsten keine Ahnung“, erläutert Stadtwehrleiter Daniel Schürmann den Sachstand. Darüber hinaus hat er keine weiteren Informationen zum aktuellen Sachstand des Neubaus.
Langsame Mühlen
Klarheit herrscht also, wo das neue Depot der Schönebecker Feuerwehr entstehen soll. Auf der Fläche hinter der Volksschwimmhalle beim schwarzen Netto soll das Gerätehaus für die mehr als 100 aktiven Feuerwehrleute entstehen. Für die Wehr der optimale Standort.
Auch interessant: Doppeljubiläum in Schönebeck
Zuletzt war die Mitteldeutschen Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH (MDSE), die auf den ehemaligen Gelände des Traktorenwerks (Betriebsteil II) das Grundwasser reinigt, Eigentümer. Seit 2010 hat die MDSE dort mehr als vier Tonnen Schadstoffe aus dem Grundwasser entfernt. Die monatlichen Analysen zeigen, dass sich die Wasserqualität kontinuierlich verbessert.
Perfekte Option
Das dortige Gelände ist die präferierte Option der Feuerwehr gewesen und mit der entsprechenden Unterschrift ist damit die Standortfrage geklärt.
Doch darüber hinaus ist wenig bekannt. Nun könnte jeder über die Geschwindigkeit in Verwaltungs oder juristischen Prozessen einen wohlbekannten Vergleich mit Mühlen ziehen und läge wohl damit nicht falsch.
Auch Daniel Schürmann ist sich bewusst, dass Bauvorhaben dieser Größenordnung Zeit und Geduld abverlangen. Gleichzeitig nimmt er die Verwaltung in Schutz „Es gibt viele Projekte, die abgearbeitet werden“, weiß er.
Bei Plänen dieser Größenordnung gibt es eben auch viel zu beachten und berücksichtigen. All das ist dem Stadtwehrleiter, der auch langjährigen Mitglied im Stadtrat ist, wohl bekannt. „Wir wissen schon, dass Projekte dieser Größenordnung nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können“, macht Daniel Schürmann deutlich.
Kein Vorankommen?
„Es war schon klar und zu erwarten gewesen, dass es länger dauern wird“, so Schürmann, der sich aber auch nicht dagegen wehrt, wenn es schneller gehen könnte. Diese Bauprojekte sind kein Sprint sondern ein Marathon. „Schön wäre es, wenn ein Zeichen zu sehen wäre. Etwas woran erkennbar wäre, es passiert was“, wünscht er sich.
Somit würde nicht nur dem Wehrleiter, sondern auch den Feuerwehrleuten gezeigt, es geht voran. Die Verwaltung hat das Projekt und die damit im Zusammenhang stehenden Personen nicht vergessen, tut alles zur Umsetzung. „Das Zeichen wäre dann auch gut für die Motivation“ ist sich Daniel Schürmann sicher.
Wie das aussehen könnte? Da ist vieles möglich. Doch geht es vielmehr um die Aussage, die dahinter steht, dass der Neubau weiterhin auf der Agenda steht und weiterverfolgt wird. Darüber wäre am Ende nicht nur Daniel Schürmann dankbar.
Alles unter einem Dach
Dass sich die Feuerwehren Schönebeck in einem Gerätehaus zusammenfinden, damit war vor ein paar Jahren nicht zu rechnen. Zwei Versuche hatte es gegeben, die jeweils nicht von Erfolg gekrönt waren. Doch manchmal, um erneut ein altes Sprichwort zu bemühen, sind aller guten Dinge eben drei. Am 16. Mai vergangen Jahres war votierte die Mehrheit der Feuerwehrleute (50:34) für eine Zusammenlegung. Die Euphorie damals war groß.
Die Vorteile lagen damals wie heute auf der Hand. Zentral in der Stadt, bessere Tagesbereitschaft und zentrale Ausbildung für alle können durch ein einheitliches Depot besser koordiniert werden. Das dies einiges an Kosten verursachen wird, war klar.
Darüber hatten Vertreter der Feuerwehr mit der Stadt bereits mehrere Gespräche, an denen auch Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) und Baudezernent Guido Schmidt beteiligt waren.
Das war ein erster kleiner Schritt auf den gerne weitere folgen dürfen und sollten.