3. Liga Nord So gaben die SCM-Youngsters einen möglichen Sieg noch aus der Hand
Die SCM-Youngsters verlieren das Heimspiel gegen den DHK Flensborg nach zwischenzeitlicher Drei-Tore-Führung.

Magdeburg - So nah können Freude und Trauer beieinander liegen. Am Freitag war Phileas Daniel noch der gefeierte Mann bei der A-Jugend des SC Magdeburg, als er mit seinem elften Tor des Abends zwei Sekunden vor dem Ende zum 37:36-Erfolg im Bundesliga-Spitzenspiel beim THW Kiel getroffen hatte. Am Sonnabend nahm sich Daniel zwei Sekunden vor der Schlusssirene erneut den letzten Wurf – im Drittliga-Heimspiel der SCM-Youngsters gegen den DHK Flensborg. Doch dieser Versuch des Rückraum-Shooters wurde geblockt, so dass letztlich eine 39:40-Pleite auf der Anzeigetafel stand.
Trainer Christoph Theuerkauf befand: „Die Niederlage ist ärgerlich, unglücklich und unnötig.“ Doch irgendwie war sie auch sinnbildlich dafür, „dass unsere Saison als Wellental verläuft“, erklärte der 40-Jährige. „Letzte Woche haben wir erwachsen, konsequent und clever gespielt. Dieses Mal eben nicht.“ So jubelte am Ende der Aufsteiger aus Schleswig-Holstein, der Partnerverein der SG Flensburg-Handewitt, der in Anlehnung an die Herkunft nicht nur die dänische Nationalflagge im Wappen trägt, sondern auch den dänischen Namen der Stadt. „Flensborg war der erwartet schwere Gegner“, sagte Theuerkauf. Immerhin zählen zum Team einige hochveranlagte Talente des Bundesliga-Kaders. So wie der 2,12-Meter-Riese Thilo Knutzen, der vor einigen Wochen gleich fünffach für die Flensburger in der European-League-Partie gegen Sesvete getroffen hatte.
Wir müssen in den letzten fünf Minuten mindestens einen Ball halten.
SCM-Trainer Christoph Theuerkauf
Auch am Sonnabend hatte Knutzen die Schusskarte, traf neunmal – davon einige Male wuchtig aus dem Rückraum – und klaute in der Defensive mit seinen langen Armen so manchen Ball. Der ebenfalls neunfach erfolgreiche Philipp Schulte stellte die Magdeburger mit seinen Geschossen aus der zweiten Reihe gleichermaßen vor Probleme. Dennoch konnten sich die Youngsters zwischenzeitlich absetzen. Mit einem 4:0-Lauf rund um die 40. Minute stellte Grün-Rot auf 28:25, hielt diesen Vorsprung für eine Phase. „Wir führen mit drei Toren. Dann muss ich als Trainer vielleicht früher dazwischen grätschen und eine Auszeit nehmen“, überlegte Theuerkauf: „Dann kriegen wir den Ausgleich, und zwölf Sekunden später werfen wir den Ball weg.“ So zückte Theuerkauf die grüne Karte erst in der 53. Minute – beim Rückstand von 33:34.
Dann legten die Flensburger mit jedem ihrer Angriffe immer wieder ein Tor vor. Die Youngsters konnten nachziehen, bis zum letzten Angriff der Partie, bis zum geblockten Wurf von Phileas Daniel. „Wir müssen in den letzten fünf Minuten mindestens einen Ball halten“, so Theuerkauf. „Die Abwehr stand in dieser Phase. Da brauchen wir einfach eine Parade.“ Doch kritisierte er auch: „In diese Situation, dass wir einem Ein-Tor-Rückstand hinterherlaufen, dürfen wir gar nicht kommen.“ So verpassten es die Youngsters, bei denen Monty Torres Kleinsteuber (8) und Jordan Hammer (6) die besten Werfer waren, auf eine ausgeglichene Bilanz von 12:12 Punkten zu stellen. Theuerkauf resümierte: „Wellentäler gehören zu einer Entwicklungsmannschaft dazu.“
SCM-Tore: Kleinsteuber 8/3, Hammer 6, Hein 5, Daniel 5, Bialas 4, Lange 3, Katzwinkel 2, Liehr 2, Hensen 2, Heiß, Schöbe