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Spiel der Superlative endet mit SKV-Sieg

Classic-Kegeln, Champions League: Zerbster Kegler wieder im Finalturnier. Top-Match geht knapp ans Heimteam. Beide Mannschaften mit 4000er Ergebnissen. Vilmos Zavarko und Tagesbester Tamas Kiss treffen über 700 Kegel.

Von Thomas Zander 19.02.2024, 08:34
Tim Brachtel (r.) besiegte Armin Egger mit der Zerbster Bestleistung von 695 Kegeln und errang den wichtigen Mannschaftspiunkt. Zerbst gewann am Ende gegen Neumarkt mit 5:3 und steht im Final Four der Königsklasse.
Tim Brachtel (r.) besiegte Armin Egger mit der Zerbster Bestleistung von 695 Kegeln und errang den wichtigen Mannschaftspiunkt. Zerbst gewann am Ende gegen Neumarkt mit 5:3 und steht im Final Four der Königsklasse. Foto: Sport Print Zander

Zerbst. - Es ist geschafft. Die Kegler des SKV Rot Weiß Zerbst stehen wieder im Finalturnier der Champions League. Und das nach einem Spiel der Superlative.

„Das war wohl das, was die Kegelwelt sehen will. Zwei Top-Mannschaften mit Ergebnissen über 4000, da war einfach alles dabei heute“, schwärmte SKV-Co-Trainer und NBC-Vizepräsident Martin Herold nach dem Spiel. „Und das noch vor vollem Haus und so einer tollen Kulisse.“ Und tatsächlich bot das Spiel alles, was das Kegler- und Fanherz begehrt. Es gab enge Duelle zwischen den Spielern des SKV und denen der KK Neumarkt (ITA), herausragende Einzelergebnisse auf beiden Seiten und eben überragende Teamresultate jenseits der 4000er Marke. Aus Zerbster Sicht kam natürlich die Freude über den 5:3-(4072:4033)-Sieg und den Einzug ins Final Four noch dazu.

Es wurde für den SKV der erwartet schwere Gang. Die Gäste setzten mit ihrer Aufstellung alles auf eine Karte und starteten mit ihren besten Spielern. Und sowohl Vilmos Zavarko (712) als auch Tamas Kiss als Tagesbester (718) erledigten ihre Aufgabe überragend und ließen Manuel Weiß (645, 0:4) und Christian Wilke (681, 1:3) keine Chance auf den wichtigen ersten Mannschaftspunkt (MP).

Das Weiterkommen konnte auch noch nicht endgültig im Mittelblock gesichert werden. Zwar spielte der Zerbster Youngster Tim Brachtel (695, 3:1) auf Top-Niveau und punktete, doch gerade als Robert Ernjesi gegen Erik Kuna (679) bei Satzgleichstand mit einer Räumerneun auf die „Siegerstraße“ einbog, zog es beim Zerbster kräftig im linken Oberschenkel und er musste fünf Wurf vor Schluss ausgewechselt werden. Michael Reiter kam „völlig kalt“ sehr gut auf die Bahn, doch durch eine „breite“ Sieben kam er im letzten Wurf nicht noch einmal ins volle Bild und musste den MP wegen zwei weniger erzielter Kegel hergeben.

„Robert (Ernjesi, d. Red.) hat ja bis zur letzten Kugel, so lange es ging, alles für den Sieg gegeben. Das war toll und ganz wichtig“, lobte Herold seinen verletzten Spieler.

Nun war es also doch am Schlusspaar der Zerbster, mindestens vier Sätze für das Weiterkommen zu holen. Dieser Aufgabe entledigten sich jedoch Teamchef Timo Hoffmann (680, 4:0) gegen Georg Righi (624) und Igor Kovacic (694, 3:1) gegen Wolfgang Blaas (651) souverän. „Es muss natürlich nicht immer so spannend sein, wir hätten das gern auch früher klar gemacht“, haderte Herold mit teils vergebenen Chancen. „Aber wir haben am Ende mit einer überzeugenden Mannschaftsleistung gewonnen und haben es trotz des Kampfes zu Beginn in den entscheidenden Momenten sehr gut gemacht.“

Auch Kapitän Hoffmann gratulierte seinen „Jungs“ zum Weiterkommen und merkte an, dass „die Taktik der Gäste genau darauf ausgerichtet war, das Ganze so lange wie möglich offen zu halten“. „Wir haben gesehen, dass da dann doch noch einmal etwas Druck aufkam. Aber am Ende des Tages haben wir das als insgesamt ausgeglichenere Mannschaft doch noch gebügelt.“

Gegner im Final Four werden dann erneut die Raindorfer sein, gegen die der SKV am kommenden Wochenende die Deutsche Meisterschaft vorentscheiden will, die mit einem 6:2-Auswärtssieg in Kranj ebenso souverän den Halbfinaleinzug perfekt gemacht haben wie die Kroaten aus Zapresic (6:2 gegen Szeged (HUN)) und die Slowaken aus Podbrezova (7:1 gegen Split/CRO).

Es ist geschafft. Nach einem Spiel der Superlative stehen die Kegler des SKV Rot Weiß Zerbst wieder im Finalturnier der Champions League. „Vielleicht können wir unser Verhältnis von Finalteilnahmen und Siegen als Titelverteidiger wieder etwas aufbessern. Wir werden dort alles geben“ meinte Hoffmann abschließend.