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Covid-19 "Flatten the curve" - Das Corona-Motto

Beim Thema Coronavirus tritt immer häufiger der Satz "Flatten the curve" auf, aber was bedeutet der eigentlich?

13.03.2020, 12:48

Magdeburg l "Wozu die Aufregung, aufhalten können wir das eh nicht." Auf Hygienetipps, abgesagte Veranstaltungen und andere Berichterstattung zum Coronavirus kommen oft solche Reaktionen, die aufzeigen wollen, dass sich die Panik um Covid-19 sowieso nicht lohnt. Und zum Teil stimmt das: Der neue Coronavirus wird sich weiterverbreiten, das lässt sich nicht verhindern - aber verzögern, und warum das ratsam ist, verrät ein kurzes Motto: "Flatten the curve", "haltet die Kurve flach".

Um welche "Kurve" es geht, zeigt eine simple Grafik in der Bildergalerie dieses Artikels. Die Grafik vergleicht zwei mögliche Krankheitsverläufe: Einer, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, und einen mit den Maßnahmen. Entscheidend ist dabei die Kapazität der Gesundheitspflege eines Landes, denn mit den Maßnahmen sinkt das Risiko, sie zu sprengen. Zu viele Fälle am Tag würde sie überfordern, einzelne Patienten könnten nicht angemessen behandelt werden. Dementsprechend verlaufen mehr Fälle tödlich. Mehr Zeit bedeutet mehr Vorbereitung, mehr bereitgestelltes Personal und mehr Ressourcen

Zudem geht die Anzahl an Erkrankungen zurück, doch selbst wenn dem nicht so wäre, ist eine gleichmäßige Verteilung immer besser. Grobes Beispiel: Erkranken über zehn Wochen 100 Leute pro Woche, lässt sich das besser bewältigen, als wenn 1000 Leute in zwei Wochen betroffen sind. Das gilt für Krankenhäuser genau so wie für Arbeitsausfälle in der Wirtschaft. Wie das in der Praxis schon mal verlaufen ist, zeigt die Grippeepidemie von 1918 in den Städten St. Louis und Philadelphia. Da hatte St. Louis zwar für längere Zeit Todesfälle zu verzeichnen, aber eine weitaus niedrigere Todesrate im gesamten Zeitraum.

Die Covid-19-Epidemie lässt sich nicht mehr abwenden. Aber sie lässt sich verschieben, umverteilen und einschränken, und dazu dienen Verwaltungsmaßnahmen wie  das Absagen von Großveranstaltungen und die Schließung von Schulen oder persönliches Verhalten wie die Meidung von Menschengruppen und gründliche Hygiene. So mag sich der Coronavirus länger halten, aber richtet dafür weniger Schaden an.

Die Volksstimme führt auf ihrer Webseite eine Übersicht mit abgesagten Veranstaltungen und einen Live-Ticker mit Allem zur Corona-Virus-Ausbreitung, die täglich aktuell gehalten werden.