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Coronavirus Was wird aus meiner Hochzeit?

Die Einschränkungen der Coronakrise gelten auch für geplante Hochzeiten und Trauungen. Wie stellen sich die Standesämter darauf ein?

21.03.2020, 03:00

Magdeburg l Der Frühling hat schon angefangen, das Wetter soll schöner werden - eigentlich die perfekten Umstände für eine Traumhochzeit. Wäre da nicht dieser lästige Stimmungs- und Versammlungskiller, der Coronavirus, der das öffentliche Leben in Deutschland weitestgehend lahmgelegt hat. Sollte man jetzt überhaupt noch heiraten, und wenn ja, wo?

Denn schließlich sind Versammlungen mit über 50 Personen nun untersagt. Die Feiern müssten also im kleineren Rahmen stattfinden, und selbst dann besteht die Gefahr, dass das Brautpaar zu seinen Geschenken noch eine Covid-19-Infektion gratis obendrauf bekommt. Ein Risiko besteht schon bei der Trauung im Standesamt, nicht zuletzt, da infizierte Mitarbeiter die Krankheit an andere Hochzeitsgesellschaften weitertragen können. Damit gehen Sachsen-Anhalts Standesämter unterschiedlich um, wie die örtlichen Pressestellen berichten.

In Magdeburg etwa wurde das Standesamt geschlossen, so wie zahlreiche andere Einrichtungen der Stadt. Persönliche Gespräche gibt es vorerst nicht mehr, dafür telefonische. Bereits geplante Trauungen werden weiterhin durchgeführt, neue Reservierungen gibt es wie üblich frühestens sechs Monate nach der Anfrage.

Auch in Halberstadt und Bernburg finden die schon angemeldeten Trauungen weiterhin statt, neue werden für die nächsten Monate erstmal nicht vergeben. Allerdings haben sich in Bernburg schon Paare für die zweite Jahreshälfte angemeldet, in der Hoffnung, dass die Krise bis dahin vorbei ist.

Von den angemeldeten Brautpaaren haben einige hier schon ihre Trauung vorgezogen, verschoben oder vorerst ganz abgesagt. Bei den Eheschließungen, die noch stattfinden, müssen zudem strenge Auflagen erfüllt werden: Die Gäste müssen sich in eine Anwesenheitsliste eintragen, die auf Verlangen an das Gesundheitsamt ausgehändigt wird - etwa bei Verdachtsfällen auf den Coronavirus.

Zwar passen weniger als 50 Leute in die Säle der Standesämter. Trotzdem dürfen wegen des vorgeschriebenen Sicherheitsabstands von zwei Metern nur in Halberstadt und Bernburg nur jeweils acht bzw. zehn Personen in die Räumlichkeiten - inklusive Standesbeamter und Brautpaar. Älteren Menschen und denen mit Vorerkrankungen wird dabei empfohlen, den Veranstaltungen fernzubleiben, in Magdeburg werden sie gar nicht erst reingelassen.

In Stendal ist die Situation insgesamt (noch) etwas entspannter, hier werden zur Zeit sogar mehr Trauungen durchgeführt als üblich. Denn andere Standesämter in der Region haben schon dicht gemacht, daher ziehen viele ihre Eheschließung vor, solange es die Möglichkeit dazu gibt. Neue Termine werden auch noch vorgeben, jedoch unter dem Vorbehalt, dass sie bei einer Verschlimmerung der Situation ausfallen.

Dafür sind die Vorgaben hier noch etwas strenger: In Stendal wurde gelegentlich die Teilnehmergrenze von 50 Leuten überschritten, Platz dafür bieten die Räumlichkeiten. In der Ausnahmesituation werden aber nur vier Gäste zugelassen, um die Eltern des Brautpaares unterzukriegen´- es dürfen also maximal sieben Leute auf die Trauungen, außer unter gewissen Umständen, wo das Standesamt auf zehn hochstockt.

Auf der Webseite der Volksstimme finden Sie eine Übersicht über abgesagte Veranstaltungen und eine Sammlung aktueller Meldungen zur Corona-Virus-Ausbreitung. Beide Listen werden stets aktuell gehalten.