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Verzögerung Wird A 14 bis Magdeburg erst 2030 fertig?

Wirrwarr um die Fertigstellung der Autobahn 14 bis nach Magdeburg. Das Bundesverkehrsministerium sagt, der Termin 2022 sei nicht zu halten.

Von Michael Bock 22.12.2017, 12:25

Magdeburg l Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), hat jetzt mit der Aussage überrascht, dass es beim Bau der Nordverlängerung der A 14 zu weiteren zeitlichen Verzögerungen kommen werde. Bislang heißt es, dass die Autos ab dem Jahr 2022 zwischen Magdeburg und Wismar durchgängig rollen sollen.

Dieser Termin sei nicht zu halten und verschiebe sich auf das Jahr 2030, sagte Enak Ferlemann dem NDR Nordmagazin. Grund für die Verzögerungen seien die zum Teil noch nicht einmal begonnenen Planungsverfahren in Sachsen-Anhalt. Er rechne zudem mit Klagen von Umweltverbänden, fügte der Staatssekretär hinzu.

Am Freitag waren weder Landes-Verkehrsminister Thomas Webel noch dessen Staatssekretär Sebastian Putz (beide CDU) für eine Stellungnahme zu erreichen. Ein Ministeriums-Sprecher betonte in einer schriftlichen Erklärung:  „Unser Ziel ist es nach wie vor, dass der Verkehr im Jahr 2022 durchgängig auf der A 14 rollt.“ Das wäre also acht Jahre früher als jetzt vom Bundesverkehrsministerium prognostiziert.

Die Neubautrasse der A 14 verläuft mit einer Gesamtstreckenlänge von 154 Kilometern auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auf mecklenburgischer Seite ist die A 14 inzwischen fertig. Am Mittwoch wurde das letzte, elf Kilometer lange Teilstück der Autobahn bis zur Landesgrenze zu Brandenburg für den Verkehr freigegeben.

Der Streckenabschnitt der A 14 in Sachsen-Anhalt hat eine Gesamtlänge von 97 Kilometern. Laut Verkehrsministerium sind insgesamt zehn Anschlussstellen, eine einseitige Tank- und Rastanlage bei Dolle sowie vier Parkplätze mit WC-Anlagen vorgesehen.

In einem ersten Abschnitt bei Colbitz rollt seit Oktober 2014 der Verkehr. Der nördlich angrenzende Abschnitt bis Dolle ist seit August dieses Jahres im Bau. Laut Landes-Ministerium besteht zudem das Baurecht für weitere 15 Kilometer (Dolle bis Lüderitz) der Autobahn. Für diesen Abschnitt seien erst Ende November dieses Jahres die Finanzierungszusage und damit die offizielle Baugenehmigung vom Bundesverkehrsminister erfolgt. „Seitdem laufen hier die Bauvorbereitungen“, sagte der Ministeriumssprecher. „Im Sommer 2018 soll der erste Spatenstich gesetzt werden.

Die Volksstimme hatte schon im Juli dieses Jahres prognostiziert, dass sich der Weiterbau der A 14 in
Sachsen-Anhalt verzögern wird. Grund sind verschärfte wasserrechtliche Vorgaben, die vor allem die Abschnitte von Lüderitz bis zur Landesgrenze nach Wittenberge betreffen.

Extra-Arbeit macht zudem die Feldlerche. Früher waren recht grobe Kartierungen zulässig. Jetzt aber müssen feine, reviergetreue Daten erfasst werden. Der Grund: In den zurückliegenden Jahren gingen die Brutbestände um bis zu 50 Prozent zurück. Nun werden Ausgleichsvorhaben entwickelt, um später keine Klagen von Umweltschutzverbänden zu bekommen.

Kommentar "Keiner weiß, was Sache ist" zum Thema.